(shareribs.com) Peking 02.04.2012 - Am Sonntag veröffentlichte das Büro of Statistics and China Federation of Logistics and Purchasing (CFLP) den Purchasing Managers 'Index (PMI) für den Monat März.
Der Einkaufsmanager-Index erreichte mit 53,1 Punkten den höchsten Stand seit April 2011 und lag über den Erwartungen der Analysten. Diese hatten mit einem Rückgang auf 50,5 Punkten gerechnet und damit auf das Niveau vom Januar.
Im Februar war der PMI auf 51 Punkte geklettert. Im November vergangenen Jahres rangierte der Index noch bei 49 Punkten.
Ein Wert über 50 bedeutet eine Expansion und unter 50 eine Kontraktion der Wirtschaft.

In einem Kommentar zu den Zahlen heißt es, dass der plötzliche Anstieg im März die Sorgen der Ökonomen um die heimische Wirtschaft noch lange nicht ausgeräumt hat. Es gibt noch ausreichend Raum für eine Lockerung der Geldpolitik um die Industrieunternehmen, abhängig von der jeweiligen Situation, zu unterstützen.
Zhang Liqun, ein leitender Ökonom bei der Development Research Center des Staatsrates, sagte gegenüber der Presse, das der März-PMI darauf hinweise, dass das Wirtschaftswachstum, dank einer Zunahme neuer Aufträge in Übersee, Fahrt aufnimmt.
So sei der Sub-Index der Auftragseingänge im März auf ein 15-Monats-Hoch von 55,1 Punkten geklettert. Im Februar lag er bei 51 Punkten. Währenddessen stieg der Output-Index auf 55,2 Punkte und damit auf den höchsten Stand seit Mai 2011, so Zhang.

Neue Export-Aufträge legten gegenüber dem Februar um 0,8 auf 51,9 Punkte zu. Die Zahlen lassen hoffen, dass der schneller als erwartete Anstieg des Exportbereiches zu einem BIP-Rebound im zweiten Quartal kommen könnte, nachdem er im ersten Quartal den Boden erreicht hat, so die Einschätzung von Cao Yuanzheng, Chefökonom bei Bank of China
Das erste Quartal dürfte im Bereich von 8,2 Prozent Wirtschaftswachstum geendet sein, so Cao. Das wäre zwar das niedrigste Quartals-Wachstum seit zwei Jahren, läge aber um 0,7 Prozent über der Prognose der Regierung für dieses Jahr.
Sollte die Regierung die Geldpolitik entsprechend des sich ändernden wirtschaftlichen Klimas lockern, dürfte das BIP im zweiten Quartal um 8,4 Prozent wachsen, ist sich Cao sicher.

Ob das so kommen wird, bleibt abzuwarten. In ein Statement von der als Zentralbank agierenden People`s Bank of China vom Sonnabend hieß es, dass die Regierung gedenke, ihre umsichtige Geldpolitik beizubehalten. Obwohl sich die europäische Schuldenkrise beruhige, gäbe es immer noch genügend Unsicherheiten in der globalen Wirtschaft, so die PBOC. So wird nun auf die Mitte April zur Veröffentlichung anstehenden Zahlen zur März-Kreditvergabe der Banken gewartet.

Zhang ist sich im Gegensatz zu Cao in der Bewertung zu einem möglichen Anstieg des BIP nicht so sicher. Er denkt, dass sich das Wirtschaftswachstum in den kommenden Monaten noch verlangsamen könnte, da es eine Lücke zwischen der PMI-Entwicklung und der realen wirtschaftlichen Lage gibt.

Das der am 22. März veröffentlichte HSBC China Manufacturing Purchasing Managers Index für das verarbeitenden Gewerbe von dem offiziellen Index abweicht, ist nicht das erste mal.
Der HSBC Index war im März zum fünften Mal in Folge auf ein Vier-Monats-Tief von 48,1 Punkten gesunken. Im Gegensatz zu der Umfrage der NBS und CFLP, welche sich überwiegend auf 820 Großunternehmen beziehen, befragt HSBC 400 Unternehmen und das vor allem in den Klein- und Mittelstands-Bereichen.
Perspektivisch soll die staatliche Befragung auf 3.000 Unternehmen ausgeweitet werden um noch detailliertere Angaben zu erhalten. Ein Zeitpunkt dafür wurde aber noch nicht bekannt gegeben.