(shareribs.com) Johannesburg 08.10.12 - Der südafrikanische Platinproduzent Anglo American Platinum hat am Freitag die Entlassung von 12.000 Bergarbeitern  bekanntgegeben. Dies ist eine Reaktion auf die wochenlangen, teilweise gewalttätigen Streiks in der Branche.

Die Entlassung von 12.000 Mitarbeitern ist der vorläufige Höhepunkt der teils gewalttätigen Streikserie im südafrikanischen Platinsektor. Anlass der Kündigungen sind die hohen Verluste, die sich seit Beginn vor drei Wochen allein bei Anglo Platinum auf 82,6 Mio. USD belaufen sollen. Sechs Minen des Unternehmens sowie eine Hütte sind betroffen. Damit befindet sich der weltweit größte Platinumproduzent in Schieflage, Anglo Platinum produziert 40 Prozent des weltweiten Platins.

Analysten gehen davon aus, dass die Entlassung zu noch mehr Gewalt im Land führen wird. Ein führender Arbeitervertreter sagte gestern, dass man es dem Unternehmen schwer machen werde, neue Arbeiter einzustellen. Dies werde nur „über unsere Leichen“ geschehen, wie Evans Ramogka sagte. Er führte fort, dass niemand außer den ursprünglichen Arbeitern die Minen betreiben werden. Wenn jemand entlassen werden sollte, dann die Geschäftsleitung und nicht die Kumpel.

Nach dem offiziellen Ende der illegalen Streiks waren weiterhin weniger als 20 Prozent der Arbeiter zur Schicht erschienen. Dies führte dazu, dass die vier Minen um Rustenburg nicht betrieben werden konnten. Damit wächst auch die Gefahr, dass Anglo Platinum im Zuge der Wirtschaftlichkeitsprüfung seiner Minen zu dem Schluss kommen wird, einige Minen zu schließen. Mit den Lohnforderungen von 12.500 bis 18.500 Rand ist es dem Unternehmen nicht mehr möglich, profitabel zu arbeiten.

Anglo American Platinum verlieren heute in Johannesburg 0,8 Prozent auf 395 Rand.