(shareribs.com) Sydney 04.09.2012 - Der anhaltende Verfall der Erzpreise veranlasst den australischen Erzhändler und Minenbetreiber Fortescue Metals Group Maßnahmen zur Kostenreduzierung einzuleiten. Seit der ersten Hälfte des vergangenen Jahres hatte sich der Preis für eine Tonne Erz mehr als halbiert, shareribs.com berichtete.

Wie der CEO Nev Power mitteilte, wird die Zahl der Mitarbeiter reduziert, die Betriebskosten nach unten gefahren und die Entwicklungsarbeiten verschoben. Die unmittelbaren Einsparungen sollen 300 Mio. Dollar ausmachen, so Power.
Zu den verschobenen Maßnahmen gehören unter anderem die Solomon Mine in der westaustralischen Pilbara Region und das vierte Terminal im Herb Elliott Port.
Die Christmas-Creek-Mine soll dagegen noch zum Abschluss gebracht werden.

Die bisher prognostizierte Produktionsmenge von 86,5 Mio. Tonnen Erz für das Geschäftsjahr 2012/13 wurde auf bis zu 82 Millionen Tonnen reduziert und die geplanten Aufwendungen um 1,6 Mrd. Dollar auf 4,6 Mrd. Dollar herabgesetzt. Damit sind die ambitionierten Pläne des Unternehmens, die Förderquote auf bis zu 155 Mio. Tonnen fast zu verdoppeln, vorerst begraben.
Diese Maßnahmen spiegeln die Fähigkeit des Unternehmens wieder, entsprechend der gegebenen Situation reagieren zu können, kommentierte Power. Gleichzeitig zeigte er sich aber zuversichtlich gegenüber den Fundamentaldaten der chinesischen Wirtschaft, welche Hauptabnehmer der Fortescue-Produkte ist. Mittelfristig sollten sich die Erzpreise wieder erholen. Diese Aussage hört sich schon sehr verhalten an. Während eines Business-Lunch in Sydney in der vergangenen Woche war Power noch optimistischer, als er meinte, dass die Preise für Erz innerhalb der nächsten zwei Monate ein Rebound auf bis zu 120 Dollar pro Tonne erreichen könnten.

Standard & Poors hat inzwischen mitgeteilt, dass die Bonität von Fortescue gefährdet sei, sollte der Erzpreis bis Dezember unter der Marke von 100 Dollar pro Tonne verharren. Ähnlich sah es bereits die Ratingagentur Moodys. Sie hatte vor fünf Tagen eine mögliche Herabstufung der Bonität für die Fortescue Metals Group angedeutet.

Die eher trüben Aussichten lassen die Aktie an der australischen Börse weiter absacken. Im Nachmittagshandel verliert sie um 2 Prozent auf ein neues Dreijahrestief von 3,49 AUD.