(shareribs.com) London 17.10.12 - Der chilenische Kupferproduzent Antofagasta geht nicht davon aus, dass die ehrgeizigen Investitionspläne in Chiles Kupfersektor realistisch sind. Das Land will bis zum Jahr 2030 100 Mrd. USD in den Ausbau der Minen des Landes investieren.

Antofagasta selbst gehört mit 700.000 Tonnen jährlicher Produktion zu den kleineren chilenischen Minenkonzernen. Der CEO von Antofagasta, Diego Hernandez sagte heute, dass die Planungen der Regierung, die Kupferförderung im Land bis 2030 auf 8,0 Mio. Tonnen/Jahr zu steigern, kaum zu erreichen seien. Die Minenbetreiber müssten Einsparungen vornehmen und hätten mit geringeren Erzgehalten und steigenden Energie- und Wasserkosten zu leben. Hernandez sagte weiter, dass es möglich sei, die Ziele zu erreichen, der geplante zeitliche Rahmen sei aber nicht zu halten.

Viele Unternehmen stellten im Verlauf der Expansion fest, dass die Kosten deutlich über den Planungen liegen würden, zudem seien neue Projekte oft unattraktiver als die bestehenden Minen. So befinden sich große Vorkommen in der Atacama-Wüste, der dortige Infrastrukturausbau wird als sehr teuer eingeschätzt, Kosten, die die Aktionäre immer seltener zu tragen bereit sind.

Damit steht die chilenische Branche vor ähnlichen Problemen, wie die globalen Wettbewerber. Mit höheren Investitionen lohnt sich auch erst die Kupferproduktion viel später, als dies heute noch der Fall ist. Und auch heute lohnt sich die Kupferproduktion in den teureren Minen erst ab Tonnenpreisen von weit mehr als 6.000 USD.

Kupfer kletterte gestern um 0,2 Prozent auf 8.142 USD/Tonne.