(shareribs.com) Peking 18.10.11 - Der größte Seltenerd-Förderer der Welt, die chinesische Baotou Steel Rare-Earth Hi Tech hat heute mitgeteilt, dass man die Verarbeitung von Seltenen Erden ab Mittwoch für einen Monat aussetzen wird.

Damit will das Unternehmen den rapiden Preisrückgang bei den seltenen Erden, die von elementarer Bedeutung für nahezu alle Elektronikgeräte sind, beenden. Darüber hinaus sollen die Ressourcen geschont werden, wie Bautou Steel mitteilte. In dem Statement, welches das Unternehmen der Börse Shanghai vorlegte sagte Bautou: "Da die Preise weiter sinken, die Nachfrage schwach ist und der Markt Überschüsse aufweist, wird Bautou die  Verhüttung und Auftrennung in seinen Verarbeitungsanlagen ab dem 19. Oktober aussetzen, um den Markt zu stabilisieren und Angebot und Nachfrage auszugleichen.

Die Preise für Seltene Erden haben bis in den Juni hinein einen enormen Anstieg verzeichnet, viele Investoren setzen auf eine Fortsetzung der Rally, da die Nachfrage enorm ist. Seit Juni jedoch sind die Preise wieder deutlich zurückgekommen. Die Analysten von JP Morgan hatten deshalb auch ihre Preiserwartungen für Seltene Erden und den einzigen US-amerikanischen Seltenerd-Produzenten Molycorp reduziert.

Die chinesische Regierung hat ihrerseits bereits in der vergangenen Woche angekündigt, die Kontrolle bei den Produzenten von Seltenen Erden weiter auszuweiten, um das Überangebot in den Griff zu bekommen. Insgesamt dürfen in China im Jahr 2011 nur 93.800 Tonnen der teuren Rohstoffe gefördert werden, die Exporte wurden auf 30.184 Tonnen begrenzt. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, hatte China privaten Produzenten, die nicht in das Konglomerat von Baotou Steel eingetreten sind, den Strom abdrehen lassen, um die Förderung zu unterbrechen.

Die  Baotou Steel Rare-Earth Hi Tech fördert rund die Hälfte der weltweit gewonnen leichten Seltenen Erden.

China unterstreicht mit dem Schritt, die Anlagen stillzulegen, seine Bedeutung auf dem Weltmarkt. Auch dürfte die Ankündigung dafür sorgen, dass wichtige Abnehmer wie Japan, welches jüngst ankündigte in Myanmar nach Seltenen Erden zu suchen, oder die USA, die mit Molycorp nur einen Produzenten haben, ihre Anstrengungen, die eigene Förderung zu steigern, verstärken. Bisher hatte man sich auf China verlassen und die eigenen Vorkommen vernachlässigt. In den USA hat der Chef von Molycorp bereits versucht, Politiker für das Thema zu sensibilisieren.

Die Aktien von Molycorp profitieren heute deutlich von der Mitteilung, hier geht es um 7,2 Prozent auf 39,84 USD nach oben. Lynas Corp schlossen heute in Australien tiefrot mit einem Minus von 7,6 Prozent, hier könnte morgen zu einer starken Gegenbewegung kommen.