19.12.13  Kolumne  Öl 

Alles besiegelt und doch ist nichts klar

(Andreas Männicke+++GroKo besiegelt+++Neue Regierung besiegelt+++US-Haushaltsstreit besiegelt+++Ukraine-Russland-Bündnis besiegelt+++FED-Nachfolge besiegelt+++Neue Chancen an den Ostbörsen+++

von Andreas Männicke (EAST STOCK TRENDS, www.eaststock.de

Ein Siegel gibt einer Urkunde eine Sicherheit. Wenn etwas besiegelt ist, ist das Anliegen von offizieller Seite bestätigt Nun wurden in den letzten Wochen ein Reihe von wichtigen Verträgen zur Unterschrift gebracht und damit „besiegelt“ wie GroKo besiegelt, neue Regierung besiegelt, US-Haushaltsstreit besiegelt, Ukraine-Russland-Bündnis besiegelt und  FED-Nachfolge besiegelt. Dennoch bleibt vieles unklar und unsicher.

 So  wurde nun nach 3 Monaten harter Verhandlungen auch der Koalitionsvertrag von der CDU/CSU und SPD unterschrieben und, wenn man so will, nun auch von der SPD-Parteibasis mit einer Stimmenmehrheit von 75% besiegelt. Die SPD feiert ihre Basis-Demokratie im Jahr des 100-jährigen Todestages von Alt-Kanzler Willy Brandt als großen Erfolg. Angela Merkel lobt die Koalitionsverhandlungen, indem sie betonte, dass sich Politiker auch mal  zugehört haben, was sonst selten passiert. Hört, hört!

Es wäre noch besser, wenn Sie auch mal öfters auf aufs Volk hören, was in einer parlamentarischen Demokratie nur alle 4 Jahre passiert, indem man in Wahlversprechen versucht, dass anzubieten, was das Volk auch haben will, um gewählt zu werden. Demnächst wird wohl noch mehr Basis-Demokratie nach Brüssel verlagert werden und der Bürger damit entmündigt werden.

In den USA kam es vorzeitig überraschend schnell zu einer Einigung zwischen den Demokraten und den Republikanern über den Haushalt bis 2015. Jetzt muss nur noch die neue Verschuldungsgrenze beschlossen werden. Man darf gespannt sein, ob die Neuverschuldung unter 500 Mrd. USD gedrückt werden kann ohne das Wachstum abzuwürgen. Viele wichtiger ist aber, ob und vor allem in welchem Umfang die FED unter der Federführung der neuen Notenbankchefin Janet Yellen weiterhin US-Anleihen aufkauft bzw. ob und wann sie das „Tapering“ startet. Die swidr auch von den nächsten Konjunkturdaten abhängen. Die US-Immobilienkrise  ist zwar überwunden und die US-Konjunktur läuft besser al erwartet, aber die Verschuldung und das Quantitative Easing der FED bleiben ein Dauerthema  und somit auch ein börsenrelevantes Thema für 2014.

Die europäischen Banken verdienen jetzt „auf dem Papier“ zwar wieder gutes Geld; es wird aber auf die Banken auch in 2014 einiges zukommen. 1 Billion € nicht einbringlicher Kredite sind schon eine hohe Bürde. Bei dem EU-Gipfel soll entschieden werden, wie Banken abgewickelt werden  sollen ohne den Steuerzahler zu belasten. Der vorgeschlagene Abwicklungsfonds soll erst in 2016 in Kraft treten und bis 2016 ein Volumen von 55 Mrd € haben. Man braucht kein Ökonom zu sein, um festzustellen, dass zu einem so ein Fonds viel zu spät kommt und vom Volumen auch völlig unzureichend ist, um einige systemisch relevante Banken zu retten. Zudem sollte die EU einmal daran gehen, das undurchsichtige und hochkomplexe  Derivategeschäft einmal besser zu regulieren und auch unter Risikogesichtspunkten besser zu  zu kontrollieren. Insbesondere das sehr großvolumige Geschäft der Zinsderivate sollte global  besser reguliert, kontrolliert und möglicherweise auch mehr besteuert werden. Es soll nun zwar eine Finanzmarkttransaktionsteuer eingeführt werden, die den falschen treffen wird, nämlich den Verbraucher. Davon abgesehen sollen aber ausgerechnet Derivate  davon ausgeschlossen werden, was für mich eine Farce ist.

Das vorgeschlagene Modell der Bankenunion bedeutet, dass deutsche Sparkassen und Genossenschaftsbanken, die solide und risikoarm den Mittelstand versorgen auch für ausländische Banken mithaften, die sich mit risikobehaftetet Anleihenkäufen oder Immobiliengeschäften verzockt haben. Auch das ist wenig einsichtig. Ich fordere generell schon lange Eigenkapitalquoten für Banken  von 20% und nicht von 8% oder gar 3% als Kerneigenkapitalquote, zudem mehr Transparenz und Regulierung im Derivategeschäfte zumindest dann, wen der ökumenische Nutzen sehr zweifelhaft oder gar nicht erkennbar ist. Zudem sollten bei Derivaten und auch Staatsanleihen höher Abschreibungen möglich sein. Bei den Eigenkapitalquoten sollten auch berücksichtigt werden, dass auch Staatsanleihen risikokapital ist, sogar bei deutschen Staatsanleihen. Wer großvolumig Derivategeschäft betreibet, sollte noch höher Eigenkapitalquoten von bis zu 50% gesetzlich haben müssen. Das sind mein Vorschläge zur Rettung Europas.


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Quelle: Andreas Männicke, Autor: (am)

 

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