30.12.19  Kolumne  Öl 

Crash 2020 - wie lange hält der Bullenmarkt?

(Andreas Männicke) von Andreas Männicke, Geschäftsführer der ESI East Stock Informationsdienste GmbH (www.eaststock.de) und Herausgeber des EAST STOCK TRENDS

+++Hausse an den Weltbörsen hält an+++Moskauer Börse weiter top+++Brexit verliert seinen Schrecken an den Börsen: britische Pfund auf neuem Jahres-Hoch!+++Spannendes Wahljahr 2020 in den USA+++viele ungelöste geopolitische Konflikte auch in 2020 (Nord-Korea, Iran, Jemen, Venezuela, Ukraine)++ Kalter Krieg zwischen USA und Russland geht in die nächste Runde+++was machen die Notenbanken in 2020?+++Gold erholt+++Bitcoin in 1 Jahr fast verdoppelt+++starker Rubel+++

 Die Sektkorken knallen zum Jahreswechsel auch für die Anleger. Das Börsenjahr 2019 hätte nicht besser ausfallen können: Neue Allzeit-Hochs an der Wall Street und neue Jahreshochs beim DAX. Die Moskauer Börse bleibt top mit einer klaren Outperformance und einem Plus von über 40 Prozent. Die beiden Muster-Depots im Börsenbrief EAST STOCK TRENDS erreichten ein Plus von 51 Prozent bzw. 36 Prozent. Wie aber geht es weiter im nächsten Jahr der „Ratte“? Andreas Männicke gibt seine Einschätzung aber auch im neuen EastStockTV-Video, Folge 174 unter www.YouTube.com



Sektkorken knallen an der Wall Street und der Moskauer Börse


Die Sektkorken knallten am 27. Dezember bereits an der Wall Street schon vor dem Jahreswechsel: Der Dow Jones Industrial Index (DJI) erreichte am 27. Dezember ein neues Allzeit-Hoch mit erstmals 28.700 Indexpunkten und der NASDAQ Composite Index mit über 9000 Indexpunkten. Dies bedeutet ein Plus von 23,8 Prozent in 1 Jahr beim DJI und sogar 36,9 Prozent beim Technologie-Index in den USA. Aber auch der DAX erfreute die Anleger mit einem Plus von 28,5 Prozent in 1 Jahr bei einem Indexstand von 13.304 Indexpunkten, was nicht mehr weit vom Allzeit-Hoch von 13.600 Indexpunkten entfernt ist. Der bis 31. Januar wohl sicher stattfindende Brexit hat seinen Schrecken an den Weltbörsen verloren. Im Gegenteil:. das britische Pfund stieg auf ein neues Jahres-Hoch von 0,85 EUR/GBP

Moskauer Börse bleibt top

Noch viel besser schnitt, aber der russische Aktienmarkt ab: der Russian Trading-Index (RTS) stieg in 1 Jahr in US-Dollar sogar um 46,6 Prozent, wobei sich zu den Kursgewinnen auch hohe Währungsgewinne von über 10 Prozent gesellten. Insofern waren auch russische Rubelanleihen eine sehr attraktive Geldanlange mit Renditen von weit über 15 Prozent ungerechnet in Euro. Die gute Performance am russischen Aktien- und Anleihenmarkt war aber auch dem hohen Ölpreis zu verdanken. Nach den angekündigten Förderkürzungen der OPEC um 500.000 Barrel am Tag stieg der Brentölpreis in den letzten Wochen um über 10 Prozent von 60 auf 68 US-Dollar/Barrel Der WTI-Ölpreis stieg sogar um über 30 Prozent in diesem Jahr auf zuletzt 61 US-Dollar/Barrel.

LUKoil mit neuen Allzeit-Hochs

Der russische Öl-Konzern LUKoil erreichte daher auch ein neues Allzeit-Hoch mit knapp 90 € und der Gaskonzern Gazprom stieg in diesem Jahr um über 80 Prozent auf 7,4 €, da er zuvor die Dividende um 30 Prozent anhob. Der russische Aktienmarkt bleibt aber trotz der starken Kurssteigerungen der am niedrigsten bewertete Aktienmarkt der Welt mit den höchsten Dividendenrenditen der Welt.

US-Sanktionen gegen Russland wegen des Baus der Nordischen Pipeline belasten

Auch die neuen Sanktionen der USA gegen den Bau der Nordischen Pipeline konnten den Rubel und die Moskauer Börse nicht destabilisieren. Die USA wollen damit nur bezwecken, dass sie ihr wesentlich teureres Flüssiggas nach Europa verschiffen und verkaufen können. Aber auch Polen hat schon angekündigt, dass sie fortan kein Gas mehr von Gazprom erhalten wollen. Gazprom will nun die letzten 300 km in Eigenregie fertig bauen, was die Kosten aber erhöhen und die Fertigstellung verzögern wird.

Die neuen US-Sanktionen gehören in die Kategorie „kalter Krieg“ zwischen den USA und Russland. Russland will sich daher jetzt immer mehr eine Festung aufbauen, auch im Internet. Der ukrainische Gaskonzern Naftogaz erhielt nun 2,9 Mrd. US-Dollar von Gazprom Die Ukraine will aber auch fort an 2 Mrd. US-Dollar für die Transitgebühren bekommen, während Russland die Ukraine möglichst umgehen will.

Normandiegespräche im März 2020 bedeutsam für die Ukraine und für Russland

Wichtig für die Ukraine und Russland sind die nächsten Normandiegespräche im März 2020 und die Fortsetzung des sogenannten Minsk 2-Prozesses. Man darf gespannt sein, ob es dem neuen ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyi gelingt, der Donbas-Region einen Sonderstatus zu geben und freie Wahlen im nächsten Jahr in der Ost-Ukraine stattfinden zu lassen. Gelingt dies, könnte die EU sogar erstmals geneigt sein, die Sanktionen schrittweise abzumildern. Dafür muss die Ukraine aber auch wieder Zugriff über die Grenze zu Russland bekommen und schwere Waffen müssten abgezogen werden sowie das strittige Gebiet entlang der Demarkationslinie müsste von Minen geräumt werden.

Macron fordert eine strategische Partnerschaft mit Russland

Die letzten Normandiegespräche in Paris brachten zwar noch keinen Durchbruch, aber doch eine weitere Annäherung und Gesprächsbereitschaft, was besser ist, als nur die Waffen sprechen zu lassen. Der französische Präsident Macron fordert von der EU auch eine strategische Partnerschaft mit Russland, um Russland nicht in die Hände von China zu treiben, die jetzt schon gemeinsame Militärmanöver abhalten. Die NATO soll die alten Feindbilder ablegen und konstruktiver mit Russland ins Gespräch kommen.

Südosteuropa glänzt mit guter Performance

 Sehr positiv entwickelten sich aber auch einige Aktienmärkte aus Osteuropa, wie vor allen die Balkanländer aus Südosteuropa. So erreichte der ROTX-Index, ein Kunstprodukt der Wiener Börse für die Bukarester Börse aus Rumänien, ein stattlichen Plus von über 32 Prozent. Er schnitt damit sogar noch besser ab als der DAX.

Was machen die Notenbanken in 2020?

Das nächste „Jahr der Ratte“ (nach dem chinesischen Horoskop bedeutet dies Cleverness, Raffinesse, Widerstandkraft und Zähigkeit) ist ein Wahljahr in den USA, was in der Regel immer gute Börsenjahre sind. Sehr viel wird davon abhängen, welche Erfolge Trump bei den fortgesetzten Handelsgesprächen mit China zu verzeichnen hat. Bleiben die Zölle so hoch wie jetzt, muss jeder Amerikaner durchschnittlich 1000 US-Dollar mehr im Jahr ausgeben, was die Inflation anheizen könnte. Wie darauf dann die FED reagieren wird, bleibt abzuwarten. Spannend wird es auch, on die EZB-Chefin Lagarde die Minuszinsen noch weiter erhöhen wird, was nicht nur schlecht ist für alle Sparer, sondern alle große Kapitalsammelstellen wie Pensionskassen, Versicherungen, Bausparkassen und Banken ist, denen das Geschäftsmodell entzogen wird. Es gibt immer wieder Gerüchte und Spekulationen, dass die Notenbanken im Ernstfall auch Aktien kaufen wie es die Schweizer Notenbank und japanische Notenbanke schon lange machen.


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Quelle: Andreas Männicke, Autor: (am)

 

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