04.10.21  Kolumne  Öl 

Wer die Wahl hat, hat die Qual - auch bei Aktien!

(Andreas Männicke) von Andreas Männicke, Geschäftsführer der ESI East Stock Informationsdienste GmbH (www.eaststock.de) und Herausgeber des EAST STOCK TRENDS

+++Ampel-Regierung wahrscheinlich+++Energiewende = Energie-Krise? +++Gazprom ist der große Gewinner (+70 Prozent in 6 Monaten!)+++auch Uranaktien wie Kazatomprom bleiben gefragt+++Biden kappt sein Investitionsprogramm+++Kommt dennoch ein neuer Shutdown? +++ Bringt Evergrande die Immobilienblase in China zum Platzen? +++Weltbörsen konsolidieren++++Gold wenig gefragt+++ Starker US-Dollar+++Moskauer Börse bleibt Outperformer++++++ Kein neuer Lockdown in Russland trotz hoher Zahl von „Cornea-Toten“+++kommt nun die 4. Corona-Welle? +++Rumänien und Laitinen neue Hochrisikogebiete+++

„Wer die Wahl hat, hat die Qual!“. Dies trifft nicht nur für die Bundestagswahlen zu, sondern auch für die Auswahl von den „richtigen“ Aktien zu „richtigen“ Zeit. Nach der Bundestagswahl am 26. September beginnen nun die Sondierungsgespräche zwischen SPD, den Grünen und der FDP, was man eine Ampel-Koalition nennt, aber auch gleichzeitig zwischen der CDU, den Grünen und der FDP, was man als „Jamaika-Koalition“ bezeichnet. Dies kann man durchaus als wichtige Weichenstellung – auch für die Börse – betrachten. Gleichzeitzeig verhandeln in den USA die Demokraten mit den Republikanern über die Höhe des Investitionsprogramms, aber auch über die Erhöhung der Schuldengrenze. Kommt es zu keiner Einigung und und dann einem neuen „Shutdown“, also einem temporären Default, würden die Weltbörsen nachgeben.

Größter Profiteur der zuletzt stark gestiegenen Öl- und Gaspreise ist Russland und hier insbesondere der Gasgigant Gazprom dessen Kurs sich schon in 1 Jahr mehr als verdoppelt hat. Dadurch konnte auch die Moskauer Börse outperformen. Aber auch 11 weitere Osteuropa-Börsen konnten den DAX und S&P-Index klar outperformen. Es ist bedauerlich, dass die Osteuropa-Börsen immer noch sehr stiefmütterlich in den Medien behandelt werden und auch Bankberater kaum das Know-How haben, hier kompetent zu beraten. Andres Männicke gibt seine Einschätzungen über die zukünftigen Chancen auch in seinem Börsenbrief EAST STOCK TRENDS (www.eaststock.de) und in seinem neuen EastStockTV-Video, Folge 190 unter https://www.youtube.com/watch?v=APOllLXKCEE

Was bedeutet eine Ampel-Koalition für die Börse?

Die deutsche Bevölkerung hatte am 26. September die „Qual der Wahl“ bei den Bundestagswahlen. Es war klar, dass nach den vielen Pannen der letzten Regierung die Bevölkerung sehr unzufrieden war, insbesondere mit dem Bundeskanzler-Kandidaten Armin Laschet der CDU, der immer noch in einem Stimmungstief ist. Das Wahlergebnis entsprach diesmal sogar in etwa den Wahlprognosen: große Verluste für die CDU/CSU, aber Gewinne bei der SPD, den Grünen und der FDP. Aber auch die Grünen hätten sich ein besseres Wahlergebnis erhofft. Möglich ist nun nur eine Dreier-Koalition zur Regierungsbildung.

Alles wird teurer, vor allem aber der Strom

Nach den Wahlergebnissen ist nun theoretisch eine „Ampel-Koalition“, aber auch eine „Jamaika-Koalition“ möglich Auch wenn die Ampel-Koalition von der Mehrheit der Bevölkerung (noch) favorisiert wird, sollte sich jeder über die Konsequenzen – auch an der Börse - klar werden. Mit der Ampel wird im nächsten alles sehr viel teurer und der Investitionsstandort Deutschland ist gefährdet. Die angestrebte Energiewende kann zur Energiekrise in Deutschland werden, weil vieles bei den Grünen nur Wunschdenken ist.

Sicherlich ist und bleibt der Klimawandel weltweit ein wichtiges Thema, was vor allem die junge Bevölkerung beschäftigt. Aber die Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels müssen auch bezahlbar sein und den Investitionsstandort Deutschland durch zu hohe Strompreise nicht gefährden, denn damit steht auch die internationale Wettbewerbsfähigkeit auf dem Spiel, die schon jetzt immer schwächer wird. Nicht wenige Energieexperten erwarten sogar einen Black Out bei einzelnen Städten, wenn der Strombedarf stark temporär ansteigt. Vieles ist bei den Grünen nicht zu Ende gedacht, auch nicht der Strombedarf bei den erwünschten 10 Millionen E-Autos. Wichtig wird hier auch die Steuerpolitik der nächsten Regierung sein, die Investitionsanreize bieten muss. Bei zunehmender Inflation wird vieles teurer und der Bevölkerung im nächsten Jahr auch viel zugemutet. Dann dürfte die Stimmung wieder umschlagen.

Weltbörsen stehen vor großen Herausforderungen - die Politiker aber auch!

Die Aktienkurse gaben zwar schon in den letzten Tagen leicht nach, aber die wahren Auswirkungen des Wahlergebnisses werden erst dann zu Tage treten, wenn die Koalitionsvereinbarungen klar sind. Durch den Einfluss der Grünen wird in jedem Fall im nächstes Jahr vieles sehr teuer und die Belastungen für die Bevölkerung werden höher. Wie sich das dann auf die Börsen auswirken wird, hängt auch von anderen Faktoren ab. In jedem Fall stehen die Börsen und Volkswirtschaften im nächsten Jahr auch in Anbetracht der neuen Mega-Verschuldung vor großen Herausforderungen, die Politiker mit ihren kühnen Wahlversprechen damit aber auch. Da die Notenbanken in den nächsten Monaten mit dem „Tapering“, also einer Verminderung der Wertpapierkäufe starten werden, wird die monetäre Unterstützung an den Börsen nicht mehr so stark sein wie in diesem Jahr.

Wann hat die „Drogenpolitik“ der Notenbanken ein Ende?

Unklar ist es auch nicht, ob die im Moment stark steigende Inflation nur ein temporäres Problem sein wird, wie es jetzt die Notenbanken unterstellen, oder ob die Inflation auch im nächsten Jahr nachhaltig hoch bleiben wird. Im Moment sorgen vor allem die stark gestiegenen Energiepreise für eine höhere Inflation. Durch die „Drogenpolitik“ der Notenbank gibt es aber auch eine Asset-Inflation und damit eine Blasenbildung bei Aktien, Anleihen du Immobilien. Abzuwarten bleibt, ob die Insolvenz des chinesischen Immobilienentwicklers Evergrande bereits die Immobilienblase in China zum Platzen bringt.

Kommt es in den USA zum „Shutdown“?


Spanend wird es aber auch in den nächsten Wochen in den USA, wo die Demokraten ein Mega-Investitionsprogramm – und damit auch höhere Schulden beschließen wollen, wogegen sich aber die Republikaner stemmen. Es könnte sein, dass die Erhöhung der Schuldengrenze in den USA durch die Republikaner blockiert wird, was dann zu einem temporären Default und einer Haushaltsperre, neudeutsch „Shutdown“ führen könnte, Auch dies könnte die Aktienmärkte demnächst weltweit verunsichern, Joe Biden, der gerade seine erste Booster-Impfung (also dritte Impfung) erhalten hat, ist schon dabei, sein Investitionsprogramm für die nächsten Jahre erheblich zu kürzen. Ob sein Plan, die Unternehmenssteuern zu erhöhen, durchkommt, ist auch noch nicht klar.


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Quelle: Andreas Männicke, Autor: (am)

 

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