(shareribs.com) London 22.12.2023 - Die Rohölsorten Brent und WTI bewegen sich am Freitag nach oben. Die Ankündigung Angolas, aus der OPEC auszutreten, setzte die Notierungen gestern unter Druck. Angebotssorgen stützen jedoch die Preise.

Angola hatte am Donnerstag überraschend angekündigt, die OPEC verlassen zu wollen. Die Mitgliedschaft im Ölkartell sei nicht im Interesse des Landes, sagte Ölminister Azevedo.

Der Austritt Angolas setzte die Preise zunächst deutlich unter Druck, da er den Zusammenhalt der OPEC und auch der OPEC+ in Frage stellt. Angolas Anteil an der OPEC-Förderung ist mit 1,1 Millionen Barrel vergleichsweise gering. Die OPEC-Produktion lag zuletzt bei 28 Mio. Barrel/Tag. Mit dem Austritt Angolas sinkt der Marktanteil der OPEC auf rund 27 Prozent. Im Jahr 2010 hatte die OPEC noch einen Marktanteil von 34 Prozent.

In Angola mangelt es an Investitionen im Ölsektor, was zu einer Halbierung der Produktion seit 2008 geführt hat.

Die Ölpreise tendieren am Freitag nach oben, da die Marktteilnehmer vor allem auf die Lage im Nahen Osten schauen. Die Angriffe der Huthis auf Schiffe im Roten Meer haben dazu geführt, dass die USA zusammen mit zwanzig weiteren Staaten die Sicherheit in der Region gewährleisten wollen. Es gibt bereits Berichte über die Aufklärung möglicher Ziele im Jemen, sollten die Angriffe anhalten.

Die Bedrohung der Schifffahrt durch die Huthis hat dazu beigetragen, dass viele Reedereien angekündigt haben, den Seeweg durch den Suezkanal nicht mehr nutzen zu wollen. Zuletzt hatten Hapag-Lloyd und OOCL entsprechende Schritte angekündigt.

Rohöl der Sorte Brent verteuert sich um 0,9 Prozent auf 80,07 USD/Barrel, Rohöl der Sorte WTI kann sich um 1,1 Prozent auf 74,68 USD/Barrel verbessern.