(shareribs.com) London 06.11.2018 - Die Ölpreise verzeichnen am Dienstag leichte Kursverluste, nachdem es am Montagabend zu einer Aufwärtsbewegung kam. Die Iran-Sanktionen der USA sind in Kraft, viele Abnehmer haben aber Sondergenehmigungen erhalten.

Die US-Sanktionen gegen den iranischen Ölsektor sind in Kraft getreten und werden von den USA als die härtesten Sanktionen der Geschichte bezeichnet. Das Ziel ist es, den Ölexport des Landes auf null zu drücken. Solche Aussagen aus Washington haben die Ölpreise bis vor wenigen Wochen auf einem hohen Niveau gehalten.

Nun wird aber deutlich, dass die Strafmaßnahmen zumindest für weitere 180 Tage nicht den gewünschten Effekt haben dürften. Acht Länder haben Sondergenehmigungen erhalten, um weiterhin iranisches Öl zu importieren, darunter China, Indien und die Türkei.

Im Vorfeld der Sanktionen haben Saudi-Arabien und Russland ihre Produktion von Rohöl ausgeweitet, um eine zu starke Verengung des Marktes, beim Ausbleiben iranischer Exporte, zu verhindern. Da nun aber diese nicht vollständig wegfallen und die Konjunkturrisiken gewachsen sind, kommt es zu Kursverlusten bei Rohöl.

Analysten sehen in einem schwächeren Nachfragewachstum gegenwärtig die größten Risiken für den Ölpreis. Diese Schwäche ergibt sich aus den Konjunkturaussichten, aber auch aus der Abwertung einiger Schwellenländerwährungen. Dies verteuert den Import von in US-Dollar gehandelten Rohstoffen.

Viel wird in den kommenden Wochen auch von erhofften positiven Fortschritten im Handelsstreit zwischen China und den USA abhängen. Die Importzölle auf chinesischen Waren in den USA zeigen sich zunehmend in den chinesischen Konjunkturdaten, während in Washington über eine nochmalige Ausweitung der Zölle auf chinesische Importe gesprochen wird. Peking hat derweil Maßnahmen zur Öffnung des eigenen Marktes und eine Ausweitung der Importe angekündigt, trifft dabei aber zunehmend auf Skepsis, da den Ankündigungen Substanz fehlt und diese als Neuinterpretationen alter Ankündigungen gesehen werden.

Brent-Rohöl verliert 0,7 Prozent auf 72,67 USD, für WTI-Rohöl geht es um 0,4 Prozent auf 62,86 USD/Barrel nach unten.