11.07.13  News  Öl 

Marktbericht: Ölpreise fest - US-Ölbestände sinken rapide, OPEC und IEA optimistisch

(shareribs.com) London 11.07.13 - Die Überraschung war groß, als das US-Energieministerium gestern mitteilte, dass die US-Ölbestände erneut um knapp 10 Mio. Barrel gesunken sind. Vor allem WTI-Rohöl profitiert davon und verengt den Spread zu Brent-Rohöl weiter.

Das US-Energieministerium teilte gestern mit, dass die Ölbestände in der vergangenen Woche um 9,847 Mio. Barre l auf 373,9 Mio. Barrel gesunken seien. Besonders stark war der Rückgang im Lagerstandort Cushing, Oklahoma, wo die Bestände um 2,7 Mio. Barrel sanken, der stärkste Rückgang seit 2009. Insgesamt befinden sich die Ölbestände in den USA auf dem niedrigsten Niveau seit Februar 2013.

Die Rohölproduktion in den USA stieg in der vergangenen Woche um 1,8 Prozent 7,401 Mio. Barrel/Tag, die Rohölimporte stiegen um 0,6 Prozent auf 7,525 Mio. Barrel/Tag. Die Raffinerieauslastung ist gegenüber der Vorwoche erneut gestiegen und lag mit 92,4 Prozent auf dem höchsten Niveau seit August 2012.

Bei den Benzinbeständen war ein Rückgang um 2,6 Mio. Barrel zu verzeichnen, erwartet wurde ein Anstieg um 1,0 Mio. Barrel. Die Bestände von Destillaten (Diesel und Heizöl) kletterten hingegen um 3,0 Mio. Barrel.

Analysten interpretieren die großen Diskrepanzen zwischen Prognosen und Realität positiv und sehen eine klar steigende Ölnachfrage, in den USA wie weltweit. Zwar würden auch die Spannungen im Nahen Osten die Preise treiben. Die Tatsache, dass sich der Spread zwischen WTI und Brent verengt, zeige aber, dass es vorrangig die Nachfrage sei, welche den Markt treibt.

Die OPEC und die Internationale Energieagentur haben sich positiv hinsichtlich der Nachfrageentwicklung bei Rohöl geäußert. Die OPEC geht davon aus, dass Ölnachfrage im kommenden Jahr um rund 1,0 Mio. Barrel/Tag steigen könnte. Gleichzeitig gebe es erhebliche geopolitische Risiken, die den erwarteten Produktionsanstieg gefährden könnten. Auch wird die Entwicklung der Schieferölproduktion angezweifelt. Fraglich sei, ob die bisherigen hohen Wachstumsraten aufrecht erhalten werden können. Dennoch geht man bisher von einem Anstieg der Produktion um 1,1 Mio. Barrel/Tag im kommenden Jahr aus.

Die OPEC selbst verzeichnete im Juni einen Produktionsrückgang um 310.000 Barrel/Tag, es war der stärkste Rückgang seit Anfang 2011, als Libyen in einem Bürgerkrieg stürzte. Auch diesmal ist es Libyen, wo die Produktion sinkt, im Juni um 200.000 Barrel/Tag, in Nigeria sank die Produktion um 70.000 Barrel/Tag.

Die Internationale Energieagentur geht davon aus, dass die Produktion von Öl außerhalb der OPEC um 1,3 Mio. Barrel wächst. Die Nachfrage könnte demnach um 1,2 Mio. Barrel/Tag steigen. Die Nachfrage nach OPEC-Öl soll derweil um von 29,6 Mio. Barrel auf 29,4 Mio. Barrel/Tag sinken. Derzeit liegt die Förderung bei 30,6 Mio. Barrel/Tag. Weiterhin erwartet die Agentur, dass die Produktionssteigerung in Russland, den USA, Kanada und Brasilien stärker steigen könnten, als bisher Konsens ist. Dies hänge aber vom Preisniveau ab.

Nachfrageseitig erwartet die IEA, dass die China weiterhin Wachstumsmotor Nummer 1 bleibt. Die Nachfrage soll dort um 385.000 Barrel/Tag wachsen, die asiatischen Wachstumsmärkte außerhalb der OECD sollen die Nachfrage um 325.000 Barrel/Tag steigen lassen und im Nahen Osten wird ein Nachfrageanstieg um 225.000 Barrel/Tag erwartet. In den USA hingegen dürfte eine wachsende Effizienz zu einem Rückgang der Nachfrage um 0,1 Prozent auf 18,6 Mio. Barrel führen, während in China eine Nachfrage von 10,3 Mio. Barrel/Tag erwartet wird.

Bernanke drückt US-Dollar

Die Rohstoffpreise verzeichnen heute allgemein einen starken Anstieg, getrieben von den Kommentaren von Fed-Chef Ben Bernanke in den USA. Bernanke sagte, dass die US-Wirtschaft weiterhin von billigem Geld abhängig sei und dass die Niedrigzinspolitik unverändert fortgesetzt wird. Die Drosselung der Anleihekäufe sehen Analysten nun erst zum Jahresende und nicht bereits im September. Dies drückte den US-Dollar gestern kräftig nach unten. Zeitweise kostete der Greenback gegenüber dem Euro 1,3176, aktuell liegt dieser bei 1,3046 USD. Zuvor notierte der Euro konstant unterhalb der Marke von 1,29 USD.

Brent-Rohöl verbessert sich aktuell um 0,5 Prozent auf 108,50 USD/Barrel, WTI-Rohöl steigt um 0,7 Prozent auf 105,86 USD/Barrel.

Quelle: shareribs.com, Autor: (cs)

 

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