(shareribs.com) London 09.10.2023 - Die Ölpreise ziehen am Montag kräftig an, weil die Marktteilnehmer erneut eine Eskalation der Lage im Nahen Osten befürchten. Das bereits bestehende Defizit macht die Preise volatil.

Der Angriff der Hamas auf Israel am Wochenende und die darauf folgende Militäraktion der IDF gegen die Terroristen haben die Anleger nervös gemacht. Die israelische Regierung hat den Kriegszustand ausgerufen, um umfassend auf den Angriff reagieren zu können. Gleichzeitig kündigten die Militärs an, in bisher nicht gekanntem Ausmaß gegen die Hamas vorgehen zu wollen, mit dem Ziel, sie aus Gaza zu vertreiben.

Der bevorstehende Krieg rückt auch die Rolle des Iran wieder in den Vordergrund, der in letzter Zeit seine Ölexporte steigern konnte, da die Sanktionen gegen das Land gelockert wurden. Der Iran ist einer der wichtigsten Unterstützer der Hamas und anderer Terrororganisationen in der Region, deren Ziel die Vernichtung Israels ist.

Das Erstarken des Iran dürfte auch in Saudi-Arabien, dem größten Ölproduzenten der Region, für Unruhe sorgen. Zwar gab es in jüngster Zeit durch China vermittelte Annäherungen. Eine Gefährdung der Stabilität in der Region könnte Riad jedoch zurückschrecken lassen. Andere Beobachter sehen Risiken in der Annäherung Riads an Israel.

Zudem haben die USA und Saudi-Arabien Gespräche über ein Sicherheitsabkommen aufgenommen, in dessen Rahmen im kommenden Jahr die Rohölfördermengen erhöht werden könnten.

Straße von Hormus in Gefahr

Im Nahen Osten findet sich mit der Meerenge von Hormus ein wichtiger Flaschenhals der globalen Ölversorgung. Rund 20 Prozent der Lieferungen gehen durch das Nadelöhr zwischen Dubai und dem Iran. Sollte es zu einem größeren Konflikt kommen, könnte die iranische Marine die Straße von Hormus blockieren und damit die Ölversorgung erheblich beeinträchtigen.

Brent-Rohöl steigt um 3,4 Prozent auf 87,47 USD/Barrel, WTI-Rohöl kann sich um 3,7 Prozent auf 85,85 USD/Barrel verbessern.