(shareribs.com) London 06.09.2023 - Die Ölpreise sind gestern auf den höchsten Stand seit zehn Monaten geklettert. Saudi-Arabien und Russland setzen die Ölmärkte mit einer weiteren Verknappung unter Druck.

Letzte Woche kündigte der russische Vizepremier Nowak weitere Maßnahmen der OPEC+-Staaten zur Stabilisierung des Ölpreises an. Am Dienstag wurde klar, dass dies eine Verlängerung der Förderkürzungen Saudi-Arabiens und der Exportbeschränkungen Russlands bis Ende des Jahres bedeutet.

Bisher wurden die Kürzungen monatlich beschlossen, nun soll monatlich überprüft werden, ob weitere Kürzungen oder eine Lockerung notwendig sind.

Der Schritt kam für die Marktteilnehmer überraschend. Diese reagierten auch verunsichert, als Russland noch eine Förderkürzung von 500.000 Barrel/Tag bis Ende 2024 ankündigte.

Bei Rystad Energy hieß es, die Maßnahmen würden zu einer deutlichen Verknappung des Angebots und damit weltweit zu höheren Preisen führen. Über die Folgen könne man nur spekulieren, aber insbesondere in den USA sei mit einer weiteren Straffung der Geldpolitik zu rechnen, da der Inflationsdruck steige.

Rystad geht davon aus, dass der globale Ölmarkt im vierten Quartal ein Defizit von 2,7 Mio. Barrel/Tag aufweisen wird.

Kurzfristig könnten die Ölpreise gedämpft auf die Kürzungen reagieren, da die Wartungssaison in den Raffinerien die Nachfrage dämpft. Dies ist jedoch nur ein vorübergehender Effekt.

Das Barrel der Sorte Brent notiert unverändert bei 90,094 USD, das Barrel der Sorte WTI bei 86,68 USD.