(shareribs.com) London 20.10.2023 - Die Rohölpreise für Brent und WTI steigen am Freitag weiter an. Die Notierungen stehen unter dem Eindruck des wohl bevorstehenden Einmarsches der israelischen Streitkräfte in den Gazastreifen und der Angst vor einer Ansteckung.

Die Lage im Nahen Osten bleibt angespannt. Die Bundesregierung und die USA haben ihre Staatsbürger im Libanon zur Ausreise aufgefordert. Der israelische Verteidigungsminister kündigte gestern an, dass die Armee, die um den Gazastreifen in Bereitschaft steht, diesen bald von innen sehen werde.

Eine Invasion scheint also unmittelbar bevorzustehen, was die Sorge vor einer direkten Einmischung anderer Mächte in der Region verstärkt. In der Folge werden Auswirkungen auf die weltweite Ölversorgung erwartet. So könnten die Sanktionen gegen den Iran weiter verschärft werden, nachdem bereits die US-Sanktionen gegen Russland ausgeweitet wurden. Dies hat bereits zu einem Anstieg der Frachtkosten für Rohöl aus den russischen Ostseehäfen geführt. Die Preise sollen um rund 50 Prozent gestiegen sein.

Im Laufe der Woche richtete sich die Aufmerksamkeit auf Venezuela, wo die Regierung der Opposition faire Wahlen für 2024 ankündigte, was zu einer vorsichtigen Lockerung der US-Sanktionen gegen den Ölsektor des Landes führte. Dies wird jedoch nicht als kurzfristige Unterstützung für die Angebotsseite gesehen. Auch die OPEC sieht derzeit keine Veranlassung zu handeln. Venezuela ist Mitglied der OPEC und unterliegt damit den im Rahmen der OPEC+ vereinbarten Förderkürzungen.

Rohöl der Sorte Brent verteuert sich um 0,9 Prozent auf 93,25 USD/Barrel, Rohöl der Sorte WTI steigt um 1,2 Prozent auf 90,42 USD/Barrel.