(shareribs.com) New York 01.12.11 - Wie die US-Energieinformationsbehörde mitteilte, sind die Ölbestände in den US-Lagern in der vergangenen Woche wider Erwarten deutlich gestiegen.

Die Händler treiben den Ölpreis nach oben, da man von zunehmenden Verschärfung der Spannungen zwischen dem Westen und dem Iran ausgeht. Nachdem eine Gruppe vermeintlicher Studenten die britische Botschaft in Teheran gestürmt hatte, zog das Vereinigte Königreich seinen Botschafter aus dem Land ab. Die Regierung in London will nun eine Verschärfung der Sanktionen gegen den Iran durchsetzen und schaut dabei auch gezielt auf die Ölexporte des Landes. Beobachter halten es jedoch für unwahrscheinlich, dass die vielen westlichen Kunden iranischen Öls dem zustimmen würden, da dies die Preise für Öl in der wirtschaftlich schwierigen Phase die Kassen der Unternehmen zusätzlich belasten würde.

Ignoriert wurde weitgehend die schwächelnde chinesische Wirtschaft. Wie die Regierung in Peking mitteilte, ist der staatliche Einkaufsmanagerindex im November auf 49,0 Punkte gesunken, nach 50,4 Punkten im Oktober. Die HSBC teilte mit, dass laut dem eigenen Index die Geschäftstätigkeit noch stärker gesunken sei, der Index erreichte im November 47,7 Punkte, nachdem bisher 48,0 Punkte erwartet wurden und im Oktober noch 51,0 Punkte gemessen wurden. Analysten beurteilten die Kontraktion des staatlichen Index als „schockierend“. Man geht jedoch davon aus, dass die Regierung in Peking nun verstärkt an ihrer Politik arbeiten werde und dass die Inflation als Hauptsorge Pekings hinter das Wachstum zurückfällt.

In den USA sind die Lagerbestände von Rohöl erstmals seit Ende Oktober wieder gestiegen. Hier war ein Anstieg von 3,9 Mio. Barrel auf 334,7 Mio. Barrel zu verzeichnen. Im wichtigen Lagerstandort Cushing, Oklahoma wuchsen die Bestände um 700.000 Barrel auf 31,3 Mio. Barrel.

Die Rohölproduktion in den USA ist um 23.000 Barrel auf 5,864 Mio. Barrel/Tag gestiegen, die Importe wurden massiv ausgeweitet, um 742.000 Barrel auf 9,061 Mio. Barrel/Tag.

Ein minimaler Anstieg von 20.000 Barrel auf 209,8 Mio. Barrel war bei den Benzinbeständen zu verzeichnen. Die  Benzinproduktion sank deutlich um 282.000 Barrel auf 9,188  Mio. Barrel/Tag, ebenso sind die Importe gesunken, um 337.000 auf 619.000 Barrel/Tag. Die Nachfrage stieg um 177.000 Barrel auf 8,769 Mio. Barrel/Tag.

Die Bestände der Destillate (Heizöl und Diesel) kletterten kräftig um 5,5 Mio. Barrel auf 138,5 Mio. Barrel. Dabei stieg die Produktion um um 55.000 auf 4,827 Mio. Barrel/Tag. Die Importe stiegen um 15.000 auf 150.000 Barrel/Tag. Deutlich gesunken ist die Nachfrage, die um 829.000 Barrel auf 3,240 Mio. Barrel/Tag eingebrochen ist.

Brent-Rohöl verliert aktuell 1,1 Prozent auf 109,36 USD/Barrel, WTI-Rohöl korrigiert um 0,2 Prozent auf 100,14 USD/Barrel.