(shareribs.com) New York 25.04.12 - Die Ölpreise korrigieren heute Nachmittag, nachdem das US-Energieministerium einen weiteren Anstieg der Lagerbestände in den USA ausgewiesen hat. Hinzu kommen Berichte, laut denen der Iran bereit sei, Vorschläge Russlands zum Stopp des Ausbaus des iranischen Atomprogramms anzunehmen.

Die jüngsten Anstiege der Lagerbestände bei Öl war von den Marktteilnehmern erwartet worden. Damit manifestiert sich in den USA ein Trend, der bereits seit einigen Wochen anhält. Das US-Energieministerium teilte heute mit, dass die Bestände in der vergangenen Woche um 4,0 MIo. Barrel auf 373,0 Mio. Barrel gestiegen seien und sich damit am oberen Ende der für die Jahreszeit üblichen Spanne befinden. Ein Rückgang war bei den Beständen von Benzin und Destillaten zu verzeichnen, welche um 2,2 Mio. Barrel bzw. 3,1 Mio. Barrel zurückgegangen waren.

Weiteren Druck auf die Notierungen übte ein Bericht von Bloomberg auf die Notierungen aus. Der New Yorker Finanzdaten- und Nachrichtenriese berichtete von einem Interview mit einem iranischen Gesandten in Moskau. Dieser sagte, dass Teheran einen russischen Vorschlag zum Stopp des iranischen Atomprogramms prüfen wolle. In israelischen Medien wurde berichtet, dass der Armeechef des Landes nicht davon ausgeht, dass der Iran eine Atombombe bauen werde. Israel ist der schärfste Gegner des iranischen Atomprogramms, da man die Auslöschung durch einen Militärangriff seitens des Iran fürchtet.

Die Gespräche zwischen dem UN-Sicherheitsrat und dem Iran hatten in Israel noch für Kritik gesorgt. Die Verhandlungen sollen am 23. Mai fortgesetzt werden, was Jerusalem als Freibrief für eine weitere Forschung des Iran bewertete.

Analysten von der Commerzbank gehen davon aus, dass in den Ölpreisen derzeit noch eine „Iran-Prämie“ von zehn bis fünfzehn US-Dollar enthalten sei. Eine Entspannung ist also bärisch zu bewerten.

Ebenfalls weniger positiv sind die heutigen Daten zu den Orders von Gütern längerer Lebensdauer in den USA ausgefallen. Diese sanken im März um 4,2 Prozent.

Weitere Impulse werden die Ölpreise von dem in Kürze erwarteten Kommentar des Fed Offenmarktausschusses erhalten. Hinweise auf eine weitere Runde der quantitativen Lockerungen, so wie sie bereits öfter erwartet wurde, könnte die Preise nach oben treiben. Analysten gehen aber davon aus, dass es unwahrscheinlich sei, dass weitere Maßnahmen vor den US-Präsidentschaftswahlen im November erfolgen.

Brent-Rohöl verliert aktuell 0,1 Prozent auf 118,02 USD/Barrel, WTI-Rohöl gibt 0,2 Prozent auf 103,39 USD/Barrel ab.

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