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Cannabis Special: Deutschland auf dem Weg zum größten Cannabis-Markt der Welt

(shareribs.com) Seit einigen Jahren sind Arzneimittel, die Cannabis enthalten, in Deutschland zugelassen. Den Durchbruch für medizinisches Cannabis schaffte aber ein Gesetz, das im Jahr 2017 verabschiedet wurde und regelt, dass Ärzte ihren Patienten Cannabis als Therapeutikum verschreiben dürfen, ohne dass zuvor andere Therapien ihre Wirkungslosigkeit erwiesen haben. Darüber hinaus schaffte der Gesetzgeber die Erstattungsmöglichkeit der Kosten durch die Krankenkassen, was medizinisches Cannabis plötzlich in Reichweite einer breiten Gruppe von Patienten rückte. Ärzte können seitdem bis zu 100 Gramm Cannabis in Form getrockneter Blüten verschreiben.

Die Novellierung der Gesetzgebung stellte den Gesetzgeber und die Pharmabranche jedoch vor große Schwierigkeiten. Bis 2017 gab es keinerlei Produktionskapazitäten für legales Cannabis in Deutschland. In einem langwierigen Verfahren wurden einige Produzenten ausgewählt, die in Deutschland Cannabis anbauen dürfen – insgesamt 10.400 Kilogramm über einen Zeitraum von vier Jahren. Mit einer ersten Ernte wird allerdings nicht vor Ende 2020 gerechnet. Hinzu kommt, dass bislang nur der Zuschlag für die Produktion von 7.200 Kilogramm erteilt wurde, da einer der Bieter für die Lose zum Cannabisanbau einen Nachprüfungsantrag gestellt hat, wie das BfArM seinerzeit mitteilte.

Mit der Legalisierung von medizinischem Cannabis hat sich ein Markt geöffnet, der in Deutschland bis vor wenigen Jahren als unwahrscheinlich galt. Klar war jedoch bereits lange, dass es einen Bedarf für medizinischen Cannabis gibt und dies nicht nur seitens Patienten, für die herkömmliche Therapiemethoden keine Wirkung mehr haben. Auch die Patienten, die herkömmliche Therapiemethoden ablehnen, dürften ein wachsendes Interesse an medizinischem Cannabis haben.

So lassen sich zumindest die Zahlen interpretieren, die für das vergangene Jahr vorliegen. Im Jahr 2018 wurden 145.000 Einheiten cannabishaltiger Zubereitungen und unverarbeiteter Blüten ausgegeben. Diese basierten auf 95.000 Rezepten, die bei gesetzlichen Krankenkassen eingereicht wurden. Verglichen mit den ersten Monaten nach der Legalisierung im Jahr 2017 stieg die Rezeptvergabe damit um 200 Prozent.

Da von Anfang an klar war, dass der Bedarf in Deutschland bis auf weiteres nur über den Import zu decken ist, hat die Regierung bislang Importe von medizinischem Cannabis im Umfang von 42,8 Tonnen genehmigt. Nach einer kleinen Anfrage der Fraktion Die Linke im Bundestag im März dieses Jahres teilte die Regierung mit, dass im Jahr 2017 rund 1.200 Kilogramm Cannabisblüten importiert wurden, im Jahr 2018 waren es rund 3.000 Kilogramm. Die Importe bleiben somit weit unter dem genehmigten Niveau, mit der Folge, dass auch das Angebot in Deutschland gering ist.

Potential für den größten Cannabis-Markt der Welt

Die Bundesregierung hat im Rahmen der kleinen Anfrage mitgeteilt, dass der Bedarf in Deutschland durch die getroffenen Maßnahmen - Anbau in Deutschland und Import von lizenzierten Produzenten - gedeckt werden kann. Schaut man sich die bisherigen Importmengen, die wachsende Zahl der entsprechenden Rezepte und die Planungen für die Produktion in Deutschland an, so wird deutlich, dass die Einschätzung der Regierung bestenfalls optimistisch ist.

Lange Zeit hat die Branche auf die Legalisierung von Cannabis in Kanada geschaut, welches dort seit dem vergangenen Jahr verfügbar ist. In diesem Jahr wird in einem zweiten Schritt die Legalisierung von essbaren Cannabisprodukten erwartet. Medizinisches Cannabis ist in Kanada bereits seit Jahren verfügbar. Einen massiven Sprung bei der Zahl der registrierten Patienten gab es aber erst in den vergangenen Jahren. Allein im Jahr 2018 wuchs die Zahl um 100.000 und dürfte gegenwärtig bei rund 400.000 liegen. Bis zum Jahr 2025 rechnen Brancheninsider mit einem Anstieg auf eine Million registrierte Patienten.

Gegenwärtig konsumiert somit rund ein Prozent der Bevölkerung medizinisches Cannabis. Ähnliches zeigt sich in Israel, wo die Legalisierung 1995 erfolgte. Übersetzt auf den deutschen Markt würde dies mehr als 800.000 Patienten bedeuten, die langfristig entsprechende Produkte konsumieren. Dabei stellt dies aber auch die Frage der gesellschaftlichen Akzeptanz von Cannabis als Therapeutikum. Das Wachstum in Deutschland könnte wesentlich schneller vonstattengehen, als in den anderen Ländern zuvor. Gegenwärtige Schätzungen über die Zahl der Patienten in Deutschland sind ungenau und schwanken zwischen 30.000 und 70.000.
Bei Prohibition Partners geht man davon aus, dass der Markt für medizinisches Cannabis gegenwärtig ein Volumen von 133 Mio. Euro umfasst. Im nächsten Jahr sei mit einem Anstieg auf mehr als eine Milliarden Euro zu rechnen. Bis zum Jahr 2028 wird eine Expansion auf ein Umsatzvolumen von 6 Mrd. Euro erwartet.

Langfristig könnte der deutsche Markt für medizinisches Cannabis damit größer werden als der kanadische. Noch weiter gehen Schätzungen, die bei einer EU-weiten Legalisierung ein Volumen von 58 Mrd. Euro erwarten.

EU-GMP als Hürde für Importe?

In den kommenden Jahren wird Deutschland in erheblichem Umfang von Importen abhängig bleiben. Die insgesamt geplanten Anbaugenehmigungen im Umfang von 10.400 Kilogramm werden daran wenig ändern. 2018 wurden Berichten zufolge Cannabisblüten mit einem Gesamtgewicht von 2.845 Kilogramm importiert. 1.500 Kilogramm davon entfielen auf Bedrocan, 99 Kilogramm auf Cronos, 455 Kilogramm lieferte Aurora und 791 Kilogramm Canopy Growth.

Diese Unternehmen verfügen über Lizenzen nach den EU-Good Manufacturing Practices, welche für die Lieferung nach Deutschland erforderlich sind. Alle drei kanadischen Unternehmen, Cronos, Aurora und Canopy Growth, konzentrieren sich neben dem kanadischen auch auf den internationalen Markt. Es ist davon auszugehen, dass die Exporte wesentlich höher sein könnten, wenn die Unternehmen den heimischen Markt besser im Griff hätten. Vor der vollständigen Legalisierung von Cannabis in Kanada wurde dort vor einem massiven Überangebot gewarnt, von dem der Markt gegenwärtig aber weit entfernt ist.

Aber nicht nur die Angebotslage beeinträchtigt den Import von Cannabis. Um die Lizenz für die Lieferung von Cannabis nach Deutschland zu erhalten, müssen Produzenten eine Zertifizierung nach Good Manufacturing Practice der EU erhalten. Die EU-GMP Zertifizierung hat für Produzenten im Wesentlichen drei Vorteile: es wird sichergestellt, dass die Erzeugnisse den höchsten Qualitätsstandards entsprechen, die Erzeugnissen erlangen einen Wettbewerbsvorteil und es wird ein grenzübergreifender Handel ermöglicht.

Auch aus finanzieller Sicht ist dies für Unternehmen ein Kraftakt, der sich aber lohnen kann. So geht man bei der kanadischen Cannabis Compliance davon aus, dass die meisten Produzenten im Land eine Zertifizierung nach EU-GMP anstreben würden. Grund dafür sei die Tatsache, dass diejenigen Länder, die über eine Einführung von medizinischem Cannabis nachdenken, in der EU liegen und dementsprechend entsprechende Zertifizierungen akzeptieren. Aber auch außerhalb der EU könnte dies von Vorteil sein, da die EU-Standards als sehr hoch gelten.

Für kanadische Unternehmen ist der Weg nach Europa etwas einfacher, da die Produzenten nach den Standards von Health Canada lizenziert werden müssen. Der Schritt hin zur Compliance nach EU-GMP ist somit wesentlich kleiner, als es für bislang nicht lizenzierte Produzenten wäre.

Die Vorteile für Patienten liegen damit klar auf der Hand. Es wird sichergestellt, dass diese nur hochwertige Produkte gleichbleibender Qualität erhalten, die in einem kontrollierten und umfassend dokumentierten Umfeld hergestellt wurden. Der jüngste Skandal um nichtlizenzierte Anbauflächen bei CannTrust dürfte dazu beitragen, dass die anderen Produzenten ihre Compliance-Kontrollen nochmals verstärken, um nicht einen ähnlichen GAU wie CannTrust zu erleben, welches insgesamt mehr als 12.000 Kilogramm vom Markt nehmen musste.

Für deutsche Importeure ist es somit umso wichtiger, über eine hohe Expertise und beste Verbindungen zu den Lieferanten von medizinischem Cannabis zu verfügen und diesen vertrauen zu können. Unternehmen, die sich hier positionieren und eine Schnittstelle zwischen kanadischen Lieferanten und deutschen Großabnehmern bilden, dürften in den kommenden Jahren auf eine starke Entwicklung setzen, da der Import wesentlich für die Versorgung des deutschen Marktes ist.



Chinook Tyee Industry Ltd. (WKN: A12DYZ) , welche sich demnächst in AMP German Cannabis Group umbenennt, setzt genau hier an. Chinook betreibt in Erfurt die 100%ige Tochtergesellschaft AMP Alternative Medial Products GmbH, die lizenzierten kanadischen Cannabisproduzenten den Zugang zum deutschen Markt ermöglicht. Die EU-GMP-Zertifizierung stellt für die kanadischen Produzenten eine große Hürde dar, bei deren Überwindung AMP unterstützt und sich somit gute Lieferverträge sichern dürfte. Derzeit führt das Unternehmen für Pure Life Cannabis Corp eine Analyse nach Good Manufacturing Practice der Europäischen Union (EU-GMP) durch. Bei positivem Ausgang will man Liefervereinbarungen über bis zu 1.200 Kilogramm im ersten Produktionsjahr unterzeichnen.

Lesen Sie die Profiteer-Vorstellung von Chinook Tyee Industry Ltd. WKN: A12DYZ) hier: https://bit.ly/2JV0git



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Quelle: shareribs.com, Autor: (cs)

 

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