(shareribs.com) Frankfurt 04.06.12 - Wie Bloomberg News heute unter Berufung auf den Chef des deutschen Solarproduzenten SolarWorld heute berichtet, könnte noch im Juni in Europa eine Klage gegen chinesische Solarproduzenten in China eingereicht werden.

Der CEO von SolarWorld, Frank Asbeck, sagte heute gegenüber Bloomberg News, dass man bisher keine Beschwerde bei der zuständigen EU-Kommission eingereicht habe. Aber einzelne Mitgliedsstaaten oder die EU-Kommission selbst könnte Klage einreichen. Asbeck rechnet damit, dass ein Verfahren wegen Preisdumpings in Europa bereits in diesem Monat eingeleitet werden könnte.

SolarWorld strebt eine Klage gegen die chinesische Konkurrenz in Europa bereits seit Längerem an. Nun, da man bei ähnlichen Klagen in den USA erfolgreich war und die Hersteller mit Strafzöllen wegen Preisdumpings und illegalen Subventionen belegt wurden, rechnet man sich auch in Europa höhere Chancen auf Erfolg aus. Allerdings muss SolarWorld erst 25 Prozent des in der EU betroffenen Sektors überzeugen, sich der Klage anzuschließen.

In einem Interview mit der Wirtschaftswoche sagte der neue Bundesumweltminister Peter Altmaier, dass die Prüfung einer ähnlich gelagerten Klage wie in den USA auch in Deutschland angeregt werden könnte. Dies, so Altmaier, sei ein wichtiges Signal für die Branche.

Aber es gibt nicht nur Fürsprecher einer solchen Klage. In den USA haben viele Unternehmen, vor allem Zulieferer aus China aber auch die Unternehmen, die im Aufbau und dem Vertrieb von Solaranlagen tätig sind, sich gegen eine Klage ausgesprochen. In Deutschland gehört der Chef des Konzerns Wacker Chemie zu den Gegnern einer solchen Klage, wie dieser jüngst mitteilte.

SolarWorld gehören heute in Frankfurt zu den Verlierern, die Aktie verliert 5,2 Prozent auf 1,393 Euro.