06.05.25  Kolumne  Metalle 

Technische Korrektur oder gezielte Intervention am Goldmarkt?

(SOLIT Management GmbH Dollar startet Erholung

Der US-Dollar-Index handelte in der vergangenen Woche um die magische 100er-Marke, die eine wichtige langfristige Unterstützung darstellte und im Zuge des Handelsstreits nach unten durchbrochen wurde. Dabei wurden nicht nur die letzten Long-Positionen ausgestoppt, sondern es sind auch neue Dollar-Bären in den Markt eingetreten. Der Terminmarkt ist nun extrem überverkauft und nahezu jeder ist bärisch für den US-Dollar, was aus antizyklischer Sicht kurzfristig bullisch zu werten ist.

Sobald die Marke von 100 Punkten in der neuen Handelswoche zurückerobert wird, dürfte eine Erholung bis auf 104 Punkte folgen. Dies würde den Goldpreis in US-Dollar zusätzlich unter Druck setzen und einer mutmaßlichen Manipulation des Goldpreises perfekt in die Karten spielen.

Diametral gegensätzlich flirtet der Euro mit wichtigen Unterstützungen im Bereich von 1,13 US-Dollar. Ein Schlusskurs unterhalb dieser Marke dürfte viele Euro-Bullen in Schwierigkeiten bringen, denn ein konservativer Rücksetzer auf 1,10 US-Dollar wäre dann sehr wahrscheinlich. Man sollte sich den starken Euro sichern.


Der US-Dollar könnte nun vor einer Erholungsbewegung stehen, die wiederum den Goldpreis belasten würde


Die Wahrscheinlichkeit für eine Korrektur auf 1,10$ für den Euro ist relativ hoch

Fazit:

Die jüngste Korrektur beim Goldpreis wirkt technisch überfällig, doch zahlreiche Anzeichen deuten darauf hin, dass sie nicht ausschließlich marktbedingt ist. Hinweise auf mögliche Interventionen durch Notenbanken, eine auffällige Positionierung am Terminmarkt sowie ungewöhnliche Bewegungen im physischen Handel stützen die These einer bewussten Marktbeeinflussung. Trotz des kurzfristigen Abwärtsdrucks bleibt der Goldmarkt fundamental stark, getragen von massiver physischer Nachfrage, sinkenden Short-Positionen der „Big 4“ und einer deutlich überverkauften Lage beim US-Dollar.

Sollte der Goldpreis in den kommenden Tagen und Wochen weiter zurücksetzen und dabei zentrale Unterstützungszonen testen, könnten sich auf diesen Niveaus attraktive antizyklische Kaufgelegenheiten ergeben - insbesondere dann, wenn der US-Dollar eine technische Erholung einleitet und sich die COT-Daten weiter bereinigen. Eine solche Dollar-Erholung würde kurzfristig auf den Goldpreis drücken, dürfte jedoch das mittel- bis langfristig bullische Gesamtbild kaum trüben. Anleger sollten daher genau beobachten, ob die nächsten Unterstützungen halten und ob in den kommenden Wochen die genannten Zielmarken erreicht werden, an denen antizyklische Einstiege interessant erscheinen.

Technische Analyse zu Platin: Terminmarkt bereits relativ bullisch

Terminmarkt: COT-Report

Der COT-Report wird immer freitags seitens der US-Terminmarktaufsicht (CFTC) veröffentlicht, wobei der Stichtag der Datenerhebung der Schlusskurs vom Dienstag ist. Die COT-Daten werden also immer mit einer Verzögerung von drei Tagen veröffentlicht. Premium Abonnenten von Blaschzok Research erhalten vor Handelsschluss am Freitag ein Blitzupdate mit Analysen zu Gold Silber und Platin Die COT-Daten ermöglichen einen Blick in die Zukunft, da sie einerseits ein Sentiment-Indikator sind und andererseits eine gute Einschätzung des Angebots und der Nachfrage am physischen Markt ermöglichen. Mit ihnen hat man einen Vorteil im Trading am Rohstoffmarkt.

COT-Daten für Platin vom 25. April

Der Platinpreis fiel zur Vorwoche um 15 US-Dollar, wofür die Spekulanten mit 800 Kontrakten Short gingen. Das zeigt eine neutrale Entwicklung. Der COT-Index hat sich dementsprechend leicht verbessert, um 2 Punkte auf 67 Punkte, ebenso wie der zum Open Interest adjustierte COT-Index, der sich um 2 Punkte auf 65 Punkte erhöhte.

Insgesamt sind die Terminmarktdaten mit diesem COT-Index bereits relativ bullisch, was angesichts der schwachen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und des laufenden Zollstreits durchaus überrascht. Allein der schwache US-Dollar dürfte aktuell dafür verantwortlich sein, dass sich der Platinpreis so gut halten kann. Sollte sich jedoch die Rezession verschärfen, bleibt das Abwärtsrisiko bestehen.

Die Marktlage beim Platin ist derzeit stark politisch beeinflusst und schwer einzuschätzen, weshalb sich aktuell kein klares Setup für einen Long- oder Short-Trade ableiten lässt. Man sollte weiterhin abwarten. Grundsätzlich lässt sich aber festhalten, dass sich Platin trotz der schwierigen Gesamtlage momentan noch relativ stark präsentiert.


Mit einem COT-Index OI von 67 Punkten ist Platin eigentlich relativ bullisch und die physische Nachfrage war zuletzt stark

Kurzfristige Technische Analyse

Während der Goldpreis zuletzt erneut zulegen konnte und sogar die Marke von 3.500 US-Dollar erreichte, verharrte Platin weiterhin auf seinem bisherigen Niveau. Im Gegensatz zu Gold konnte Platin im vergangenen Jahr nicht von der Rallye profitieren. Besonders in einem deflationären Rezessionsszenario könnte der Platinpreis nochmals deutlich unter Druck geraten. Positiv ist jedoch hervorzuheben, dass der Preis trotz wachsender Rezessionssorgen bislang nicht stärker eingebrochen ist.

Seit über einem Jahr bewegt sich Platin in einer sehr engen Handelsspanne von rund 150 US-Dollar. Diese Seitwärtsphase hat Tradern bislang nur begrenzte Chancen geboten. Wie der folgende Chart zeigt, gab es in den Jahren zuvor gute Swing-Trading-Signale – sowohl für Long- als auch für Short-Trades. Seit Beginn der Goldrallye vor über einem Jahr sind solche Setups allerdings ausgeblieben. Ohne einen klaren Marktvorteil (Edge) ist es aus mittelfristiger Sicht sinnvoller, an der Seitenlinie zu bleiben und abzuwarten.

Im Daytrading habe ich im vergangenen Jahr regelmäßig empfohlen, spekulative Anstiege im Platinmarkt für Short-Trades zu nutzen. Für mittelfristige Positionen ergab sich jedoch bislang kein überzeugendes Setup. Der Preis bleibt weiterhin in seiner engen Spanne gefangen – zwischen einem Aufwärtstrend bei 900 US-Dollar und einem Abwärtstrend um die 1.050 US-Dollar.

Eine lang erwartete wirtschaftliche Abschwächung, die inzwischen auch zunehmend medial thematisiert wird, könnte den Platinpreis noch einmal erheblich belasten. Auf der anderen Seite könnten geldpolitische Maßnahmen der Notenbanken einen Ausbruch aus der aktuellen Spanne begünstigen.

Eine neuerliche interessante Short-Chance könnte sich erst bei einem spekulativ getriebenen Preisanstieg ergeben, wobei sich die Terminmarktdaten dafür erst noch weiter verschlechtern müssten. Eine Long-Chance gibt es erst bei einem deutlichen Einbruch oder im Falle zusätzlicher Liquiditätsspritzen durch die Notenbanken. Im derzeitigen Umfeld lohnt es sich nicht, die enge Handelsspanne aktiv zu traden, da die Erfolgswahrscheinlichkeit dafür eher gering ist. Geduld ist gefragt – und das Warten auf ein klareres Setup mit einer guten Chance.


Der Platinpreis keilt sich zunehmend ein - ein dynamischer Ausbruch aus der Handelsspanne dürfte in diesem Jahr erfolgen

Langfristige Einschätzung

Platin könnte langfristig im Bereich zwischen 800 und 500 US-Dollar eine stabile Unterstützungszone ausbilden. Für Anleger mit einem mittel- bis langfristigen Anlagehorizont bieten Rücksetzer in diese Region attraktive Einstiegschancen. Historische Daten zeigen, dass Rezessionen häufig mit abrupten, kurzfristigen Einbrüchen bei den Preisen von Platin und Palladium einhergehen. Sollte der Platinpreis in einer Rezession auf 600 US-Dollar fallen, wäre dies eine sehr interessante Gelegenheit für antizyklische Käufe.

Ein möglicher Treiber für steigende Preise könnte eine deutliche Angebotsverknappung sein - etwa infolge einer Energiekrise in Südafrika, die sich durch politische Instabilität in dem ohnehin angespannten Land weiter verschärfen könnte. Solche Entwicklungen sind jedoch schwer vorherzusagen, während das Risiko einer globalen Rezession derzeit deutlich greifbarer erscheint.

Sollten die Notenbanken im Zuge einer Rezession oder externer Schocks zu geldpolitischen Lockerungen greifen - etwa durch neue QE-Programme – könnten daraus klare Aufwärtspotenziale für Platin entstehen. Der ideale Zeitpunkt für ein Engagement auf steigende Preise wäre jedoch erst dann erreicht, wenn solche Maßnahmen tatsächlich angekündigt werden. Bis dahin ist Zurückhaltung geboten, da die Gefahr eines nochmaligen Rücksetzers in einer Rezession hoch ist.


Bei Rezession droht erneut ein starker Preiseinbruch - außer ein neues QE greift vorab

Über die SOLIT Gruppe:

Im Bereich Edelmetall hat die SOLIT Gruppe seit Unternehmensgründung im Jahr 2008 die Angebotspalette zur realen Vermögenssicherung aufgebaut sowie ein breites Portfolio im Bereich der physischen Anlagen von Gold und Silber dem zentralen Kerngeschäft. Zum Unternehmen gehört auch der seit 2012 kundenorientierte Online-Edelmetallhandel GoldSilberShop.de mit zwei Filialen in Mainz und Wiesbaden

Die Mitarbeiterzahl erhöhte sich seit 2008 von 5 Mitarbeitern auf 150 Mitarbeiter 2023. Seit dem Jahr 2013 wurde das Angebotsspektrum um den Bereich von Edelmetalldirektinvestments erweitert und mit der Gründung der SOLIT Fonds GmbH im Jahr 2016 um offene alternative Investmentfonds erneut ausgebaut. Die SOLIT Gruppe bietet somit ihren Kunden ein vollständiges Anlageportfolio, bestehend aus Edelmetallsparplänen, diversen Lagerkonzepten sowie sachwertbasierten Investmentfonds an. Neben der Fachvereinigung Edelmetalle evtl. (FVEM) ist die SOLIT auch Mitglied im Berufsverband des deutschen Münzenfachhandels e.V. und in der London Bullion Market Association (LBMA).
Mehr: https://news.solit-kapital.de


Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor bzw. die aufgeführte Quelle verantwortlich. Der vertretene Standpunkt spiegelt nicht die zwangsläufig Meinung des Website-Betreibers wider und stellt keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar.

Beachten sie bitte auch unseren Risikohinweis!


Seite:  1 2 


Quelle: SOLIT Management GmbH , Autor: (markusblaschzok)

 

 Newsletter-Anmeldung 

"shareribs - knackig, würzig, gut!"

Registrieren Sie sich für unseren kostenlosen Newsletter, um die besonderen Leckerbissen von shareribs.com serviert zu bekommen.

 

E-Mail:  

 

GOLD

 
Kurs Vortag Veränderung
n/a n/a n/a
Kursdaten Archiv RSS Newsfeed

SILBER

 
Kurs Vortag Veränderung
n/a n/a n/a
Kursdaten Archiv RSS Newsfeed

Werbung
GET NEWS - BE PROFITEER