09.05.23  Kolumne  Öl 

Der gefährliche Spagat der Notenbanken

(Andreas Männicke) von Andreas Männicke, Geschäftsführer der ESI East Stock Informationsdienste GmbH (www.eaststock.de) und Herausgeber des EAST STOCK TRENDS

+++Notenbanken in der Zwickmühle+++Pleite der First Republic Bank blieb bisher ohne Folgen+++Hohe Schieflagen im Bankensektor+++droht nun eine Rezession? +++Industriestandort Deutschland in Gefahr+++Weltbörsen bleiben im Auswärtstrend+++Gehen die USA Pleite? +++Kommt eine digitale Währung++Gold und Kryptowährungen gefragt++Weiterhin Outperformancechancen in Osteuropa++Börse Kiew als Top-Performer trotz Krieg++Neue Chancen in Kasachstan über Freedom Broker+++

Die Notenbanken FED und EZB haben Anfang Mai erwartungsgemäß die Zinsen erneut um jeweils 0,25 Basispunkte erhöht, und zwar in den USA auf 5 Prozent und in Europa um auf 3,75 Prozent. Die Inflationsraten sind immer noch jeweils zu hoch und gehen vor allem in Europa nur langsam zurück. In den USA sank die Inflationsrate im März um einen Prozentpunkt auf 5 Prozent, In der EU verharrten Sie im März aber auf 8,3 Prozent. Dabei haben die zentralosteuropäischen Länder wesentlich höhere Inflationsraten als der EU-Durchschnitt mit Ungarn an der Spitze von 25 Prozent.

Im Grundsatz müssten die Notenbanken fortan weitere Zinserhöhungen machen, um die Inflationsraten runterzubringen. Wenn sie den Bogen aber überspannen, besteht die Gefahr von Verwerfungen am Finanzmarkt und/oder einer Rezession. Die Anleger an den Weltbörsen scheinen aber wenig beindruckt zu sein und setzen wohl darauf, dass es im Sommer zu einer Zinserhöhungspause kommt. Die meisten Indices stiegen am Freitag kräftig - der DAX sogar fast ein neues Jahres-Hoch von fast 16.000 Indexpunkten. Aber auch die Börsen aus Osteuropa konnten kräftig zulegen.

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Andreas Männicke gibt seine Einschätzungen über die neuen Chancen auch in seinem Börsenbrief EAST STOCK TRENDS (www.eaststock.de) und in seinem neuen EastStockTV-Video, Folge 210 unter https://www.youtube.com/watch?v=XsxP_HUMmBk

Pleite der First Republic Bank blieb zunächst ohne Folgen

Die Notenbanken versuchen weiterhin die immer noch viel zu hohen Inflationsraten durch Zinserhöhungen zu bändigen. Sie laufen dabei aber auch Gefahr, den Bogen zu überspannen und damit eine neue globale Finanz- und Bankenkrise 2.0 zu verursachen. In den letzten Wochen musste bereits die Pleite-Bank First Republic Bank durch JP Morgan Chase übernommen werden. Die FED pumpte weitere 90 Mrd. in den Markt, um einen Flächenbrand zu vermeiden. Dies ist nun schon die dritte Pleite einer mittelgroßen Bank in den USA nach den Silicon Valley Bank und der Signature Bank, die durch Schieflagen im Anleihensektor in der Kombination mit einem starken Einlagenabzug pleitegingen und übernommen wurden.

Zunächst wird aber der Einlagensicherungsfonds der USA FDIV Treuhänderin der First Republic Bank. Im 1. Quartal 2023 wurden 100 Mrd. USD an Einlagen bei der First Republic Bank aus Kalifornien abgezogen. Die Bank konzentrierte sich dabei auf vermögende Kunden. Daher verpuffte auch der Geldzufluss von 30 Mrd. USD durch die konzertierte Aktion der Großbanken. Bei der Übernahme ging es um Kredite in Höhe von 173 Milliarden Dollar, Wertpapiere in Höhe von 30 Milliarden Dollar sowie Einlagen in Höhe von 92 Milliarden Dollar.

Gehen die USA Pleite?

Damit ist die Gefahr aber noch nicht gebannt. Insgesamt belaufen sich die Schieflagen im Bankensektor in den USA auf 6 bis 7 Bio. USD und global auf 16 Bio. USD. Damit sitzt die Welt jetzt auf einem gewaltigen Pulverfass, das jederzeit explodieren kann. Zudem war der Schuldenberg der Staaten und Unternehmen noch nie so groß wie jetzt. Die Schuldengrenze muss in den USA bis 1. Juni 2023 angehoben werden, sonst darf der Staat keine Auszahlungen mehr machen. Er muss die Beamten nach Hause schicken. Die Schuldengrenze von 31,8 Bio. US-Dollar wurde bereits erreicht, aber nun gibt es eine Gnadenfrist bis 1. Juni, wo der US-Kongress die Schuldengrenze anheben muss. Wenn sich hier die Republikaner quer stellen, kommt es zum technischen, temporären Default. Dieses Spiel wiederholt sich in den USA jedes Jahr, führte aber noch nie zur Staatspleite, aber temporär für große Aufregung.

Kommt nun eine digitale Währung?

Jetzt sollen auch digitale Währungen demnächst eingeführt werden, womit die Kontrolle der Zentralbanken immer größer werden. Der erste Probelauf der EZB erfolgt schon im Herbst dieses Jahres. Es ist mit unmittelbaren und mittelbaren Enteignungsprozessen vor allem im Immobilienbereich zu rechnen, wobei die Partei der Grünen Immobilien demnächst immer wertloser werden lässt durch eine überzogene Politik des Klimawandels.

Industriestandort Deutschland zunehmend in Gefahr

Der Industriestandort Deutschland gerät zunehmend in Gefahr, durch zu hohen Energiepreise an Wettbewerbskraft zu verlieren. Daran ändert auch nicht die vom Wirtschaftsminister Habeck geplante Strompreisbremse. Es ist falsch, dabei alles auf den Ukrainekrieg abzuschieben. Die meisten Problem sind hausgemacht. Viele Unternehmen werden daher demnächst in Ausland abwandern (müssen). Deutschland schafft sich durch die Grünen ab. Es gibt auch Bestrebungen der EU und EZB, dass Bargeld abzuschaffen oder zumindest sehr einzuschränken. Die Notenbanken haben selbst im letzten Jahr so viel Gold gekauft wie schon lange nicht mehr. Sowohl Gold als auch Kryptowährungen profitierten seit Jahresbeginn schon von den Unsicherheiten an den globalen Finanzmärkten.

Banken- und Finanzkrise 2.0 ante portas

Die enorme Lücke bei dem Schieflagen im Anleihensektor taucht in den Bankbilanzen aber nicht auf, da die Anleihen zum Anschaffungskurs bilanziert werden können. Wenn nun aber viele Anleger auf den Gedanken kommen, großvolumig Geld abzuziehen, wird es eine große Banken- und Finanzkrise geben. Gefahr droht vor allem in Zukunft bei Gewerbeimmobilien in den USA, deren Preise im Falle einer Rezession dramatisch einbrechen werden. Das Volumen beträgt hier immerhin 3 Billionen USD bei Krediten für Gewerbeimmobilien, wobei hier weniger die 100 US-Großbanken, wohl aber die 3000 kleinen und mittelgroßen Banken in den USA betroffen sein werden. Zudem muss im Sommer die Schuldengrenze in den USA erhöht werden. Von daher dürfte es sprichwörtlich einen heißen Sommer geben.

Weltbörsen weiter im Aufwärtstrend trotz steigender Zinsen

Die Weltbörsen reagierten Ende letzter Woche erstaunlich gelassen auf die Zinserhöhungen der Notenbanken, aber auch zuvor auf die Pleite der First Republic Bank in den USA. Viele Anleger gehen wohl davon aus, dass jetzt demnächst keine weiteren Zinserhöhungen der FED mehr folgen werden. Der US-Arbeitsmarkt ist noch sehr robust und zeigt (noch) keine Schwächetendenzen. Die US-Arbeitslosenquote sank zuletzt auf ein historisches Tief von 3,4 Prozent (zuvor 3,5 Prozent), Dies könnte die FED dazu veranlassen, einen weiteren Zinsschritt zu wagen, wobei dann aber die US-Leitzinsen über der US-Inflationsrate wäre, was sehr gefährlich ist.

Tech-Aktien bleiben gefragt

Schon jetzt kündigt die inverse Zinsstruktur eine Rezession in den USA in der zweiten Jahreshälfte an. Die Kreditvergabe könnte abgewürgt werden und eine Rezession der zweiten Jahreshälfte in den USA folgen. Der Aktienmarkt sieht das im Moment aber (noch) anders. So stieg der DAX seit Jahresbeginn bereits bis Ende letzter Woche um über 13 Prozent auf 15.961 Indexpunkte. In den USA bleiben vor allen Dingen die großen Tech-Aktien gefragt. Der NASDAQ Composite Index konnte immerhin um fast 18 Prozent auf 12.235 Indexpunkte ansteigen, während der Dow Jones Industrial Index in etwa auf dem Niveau wie zu Jahresbeginn verharrte.


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Quelle: Andreas Männicke, Autor: (am)

 

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