(shareribs.com) London 18.02.13 - Die Analysten von Rabobank und Standard Chartered gehen davon aus, dass die jüngste Korrektur bei Mais und Sojabohnen, aber auch Weizen übertrieben sei. Deshalb sei mit einem Rebound zu rechnen, obgleich die Kursziele gesenkt wurden.

Die Agrarfutures haben in den zurückliegenden Wochen kräftige Rücksetzer hinnehmen müssen. Der USDA-Bericht zu Angebot und Nachfrage bei Weizen Mais und Sojabohnen hat die Erwartungen der Investoren enttäuscht, woraufhin sich diese in hohem Umfang von ihren Positionen getrennt haben. Analyst Abah Ofon von Standard Chartered hat im Zuge dessen die Prognosen für Weizen und Mais zurückgenommen, da in den USA eine hohe Ernte erwartet wurde.

Ofon teilte mit, dass gerade Mais überverkauft sei, da im Zuge steigender Margen bei den Ethanolproduzenten in den USA mit einer steigenden Nachfrage zu rechnen sei. Außerdem bleibt das Wetter ein hohes Risiko für die Pflanzen. Die bestehenden Risiken für das Angebot haben deshalb das Potential, die Preise steigen zu lassen.

Die Rabobank teilte mit, dass die Lagerbestandsdaten des USDA im März das Potential haben, die Preise für Mais steigenden zu lassen, da nicht davon auszugehen sei, dass die Futtermittelnachfrage so stark fällt, wie es das USDA erwartet. Deshalb geht die Rabobank davon aus, dass die Lagerendbestände deutlich unter den 632 Mio. Scheffel liegen werden, welche das USDA erwarte. Gleichzeitig dürfte die Verzögerung bei der Produktion in Brasilien für weiteres Kurspotential sorgen. Die Maisaussaat im Bundesstaat Mato Grosso liegt derzeit um 20 bis 22 Prozent hinter dem Vorjahresniveau zurück, während das günstigste Zeitfenster für die Ernte in dieser Woche schließt. Die Erträge dürften deshalb mit 4,5 Tonnen/ha um 0,4 Tonnen unter dem Vorjahresniveau liegen. Die Aussichten für Mais seien deshalb „fundamental bullisch“, so dass im zweiten Quartal 2013 Aufwärtspotential für die Preise besteht. Der durchschnittliche Preis für das Scheffel Mais im 1. Quartal soll laut Rabobank bei 7,15 USD/Scheffel, 0,55 USD weniger, als bisher erwartet wurde. Für das 2. Quartal wurde das Kursziel um 0,25 Cents auf 7,50 USD angehoben, im 3. Quartal um 0,15 USD auf 6,10 USD/Scheffel gesenkt und im vierten Quartal um 0,30 USD auf 5,70 USD/Scheffel zurückgenommen.

Auch die Preise für Weizen böten auf dem aktuellen Niveau einen guten Einstiegspunkt, was ebenfalls auf eine höhere Nachfrage seitens der Futtermittelproduzenten zurückgeführt wird. Die Rabobank erwartet zudem Exporte von 1,05 Mrd. Scheffel in diesem Handelsjahr, während die Prognosen für die Importe Brasiliens um 1,0 Mio. Tonnen auf 8,0 Mio. angehoben wurden, was nahe des Rekords aus den Jahren 2006/07 liegt. Auch wird erwartet, dass Russland 2,5 Mio. Tonnen Weizen importiert. Darüber hinaus befindet sich der Preis für US-Weizen auf einem günstigen Niveau im internationalen Vergleich.

Die Prognosen für Weizen für das 1.Quartal wurden um 0,80 USD auf 7,50 USD/Scheffel gesenkt, für das 2. Quartal wurde die Prognose um 0,15 USD auf 7,80 USD/Scheffel gesenkt, im dritten Quartal werden statt 7,50 USD nun 7,00 USD/Scheffel erwartet und im vierten Quartal werden 6,75 USD statt 7,25 USD/Scheffel erwartet.

Für Sojabohnen haben die Analysten ihre Prognosen unverändert belassen. Die Rabobank teilte mit,  dass der Kursrutsch die aktuellen Risiken in den USA und Lateinamerika nicht korrekt darstelle. So sei in Lateinamerika eine Steigerung der Exporte um 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr notwendig, um die USDA-Prognosen von 52,3 Mio. Tonnen zu erfüllen. Abseits davon seien es logistische Probleme beim Transport der Ernte zu den Exporthäfen, welche in nächster Zeit die größten Risiken darstellten. Wie die Rabobank mitteilt, sollen 6,7 Mio. Tonnen an Ladekapazität in brasilianischen Häfen warten, während die Ernte in Mato Grosso, dem wichtigsten Sojaproduzenten in Brasilien, erst zu 17 Prozent eingefahren sei, neun Prozent weniger, als vor einem Jahr.

Die  US-Börsen bleiben aufgrund eines Feiertages heute geschlossen.