(shareribs.com) Moskau 29.01.13 - Im vergangenen Jahr wurde lange über mögliche Exportbeschränkungen bei russischen Getreide spekuliert. Die lange Trockenheit hat die Erträge deutlich zurückgehen lassen, die Regierung wollte dennoch den Export nicht beschränken. Jetzt setzt in Umdenken in Moskau ein.

Der stellvertretende Landwirtschaftsminister Russlands hat angekündigt, dass die Getreideexporte in der Saison 2012/13 von 15,5 Mio. auf 14,0 Mio. Tonnen gesenkt wird. Noch in der Saison 2011/12 wurden 28 Mio. Tonnen Getreide exportiert. Die Senkung bedeutet zudem, dass in den kommenden Monaten nur noch wenig Getreide exportiert wird, da bereits 13 Mio. Tonnen ausgeliefert wurden. Die schwachen Erträge aus dem Vorjahr tragen zudem dazu bei, dass die Lagerendbestände in Russland bei nur noch 9 Mio. Tonnen liegen dürften, 19 Mio. Tonnen waren es im Vorjahr, wie der stellvertretende Landwirtschaftsminister Schestakow mitteilte. Am Jahresanfang beliefen sich die Bestände auf 13,3 Mio. Tonnen 39 Prozent weniger, als ein Jahr zuvor.

Die geringe Verfügbarkeit von hochwertigem Weizen hat zudem dazu beigetragen, dass die Preise in Russland höher liegen, als im internationalen Wettbewerb. Dies hat auch den Druck auf die russischen Viehproduzenten erhöht, weshalb die Regierung seit Ende Oktober 1,45 Mio. Tonnen Weizen aus den strategischen Reserven verkauft hat. Bis Ende dieses Jahres sollen zusätzlich drei Millionen Tonnen verkauft werden, womit die Reserven von hochwertigem Futtermittelweizen auf 300.000 Tonnen sinken.

Derzeit machen sogar Berichte die Runde, laut denen russische Unternehmen Weizen in anderen Ländern ordern, trotz eines Importzolls von fünf Prozent, den die Regierung vorerst nicht aufheben will.

März-Weizen klettert im elektronischen Handel am Chicago Board of Trade um 1,0 Prozent auf 7,8025 USD/Scheffel.