(shareribs.com) Washington 10.02.2020 - Die Finanzinvestoren haben ihre Netto-Longpositionen auf US-Rohöl zuletzt deutlich reduziert. Vor allem bei Rohöl und Gold war dabei ein Rückgang zu verzeichnen. Die Netto-Shorts auf Mais und Sojabohnen stiegen weiter.

Wie die Commodity Futures Trading Commission am Freitag mitteilte, haben die spekulativen Finanzinvestoren ihre Netto-Longpositionen auf zwölf in den USA gehandelte Rohstoffe, in der Woche bis zum 4. Februar, um 28,5 Prozent auf 495.056 Kontrakte reduziert. Die Netto-Longs auf Gold und US-Rohöl gingen dabei deutlich zurück.

Die Zahl der Netto-Longpositionen auf Gold sank in der vergangenen Woche um 18 Prozent auf 211.493 Kontrakte. Das gelbe Metall findet eine fundamentale Unterstützung in der gegenwärtigen Krise um das Coronavirus, welche die Aktien- und Rohstoffmärkte belastet und damit zu einer geringeren Risikofreudigkeit der Marktteilnehmer beiträgt. Der Preis für die Unze Gold stieg zuletzt sogar, nachdem für die USA neue 225.000 neue Stellen gemeldet wurden. Dies lag deutlich über den Erwartungen des Marktes.  Die Angst der Marktteilnehmer könnte den Goldpreis auch weiterhin unterstützen. Ein Händler von BMO sagte dazu laut Reuters, dass die Nachfrage gut sei.

Die Zahl der Netto-Longpositionen auf Silber stiegen um 16 Prozent auf 48.072 Kontrakte, bei Platin war ein Rückgang der Netto-Longs um neun Prozent auf 48.072 Kontrakte zu verzeichnen. Die Netto-Longpositionen auf Palladium gingen um zwölf Prozent auf 6.870 Kontrakte zurück.

Auch bei Rohöl war ein deutlicher Rückgang der Netto-Longpositionen zu verzeichnen. Die chinesische Nachfrage nach Rohöl ist in den vergangenen Wochen deutlich zurückgegangen. Einige Analysten melden hier eine Reduktion um 20 Prozent. Gleichzeitig hat die Förderung in den USA zuletzt etwas nachgelassen und lag bei 12,9 Mio. Barrel/Tag. Um einen weiteren Rückgang der Ölpreise zu vermeiden, hat ein technischen Komitee der OPEC+ Staaten in der vergangenen Woche eine Ausweitung der Förderkürzungen um 600.000 Barrel/Tag empfohlen. Russland befindet sich hier derweil in einer abwartenden Position und teilte mit, noch einige Zeit zu benötigen, um einen Entschluss zu fassen. Ohne Russland wären die OPEC-Kürzungen kaum so effektiv wie bislang. Die spekulativen Finanzinvestoren haben ihre Netto-Longs um 25 Prozent auf 131.406 Kontrakte reduziert.

Die Einschätzung der Investoren gegenüber hat sich angesichts der Lage in China weiter eingetrübt. Die Netto-Shorts wurden mehr als verdoppelt – auf 46.528 Kontrakte. Das chinesische Wirtschaftswachstum dürfte im ersten Quartal erheblich vom Ausbruch des Virus beeinträchtigt werden. Nach dem chinesischen Neujahresfest sind viele Betriebe noch unbesetzt, was sich erst in den nächsten Tagen ändern soll. Gleichzeitig wächst aber auch das Risiko der Knappheit bei dem roten Metall, da Importeure teils keine Lieferungen annehmen können. An der tatsächlichen Nachfrage im Land ändert dies jedoch nichts.

Auch die Agrarrohstoffe können sich dem Druck nicht entziehen. Bislang bleibt vor allem gegenüber Weizen die Stimmung besser. Die Zahl der Netto-Longpositionen stieg um acht Prozent auf 52.161 Kontrakte. Derweil wurde die Zahl der Netto-Shortpositionen auf Mais um 90 Prozent auf 55.990 Kontrakte ausgeweitet. Und auch bei den Sojabohnen zeigt sich eine schwächere Entwicklung. China dürfte bis auf Weiteres nicht in der Lage sein, die Vereinbarungen aus dem Phase 1-Abkommen zu erfüllen. Die Zahl der Netto-Shortpositionen stieg um 62 Prozent auf 82.358 Kontrakte.


Quelle: shareribs.com / CFTC