(shareribs.com) New York 05.11.2019 - Die Finanzinvestoren in den USA haben ihre Netto-Longpositionen auf Rohstoffe zuletzt erneut ausgeweitet. Dabei war vor allem bei Gold und Silber ein Zuwachs zu verzeichnen. Die Netto-Shorts auf Kupfer wurden zurückgenommen.

Wie die Commodity Futures Trading Commission am Freitag mitteilte, haben die spekulativen Finanzinvestoren ihre Netto-Longpositionen auf zwölf in den USA gehandelte Rohstoffe, in der Woche bis zum 29. Oktober, um 40,5 Prozent auf 109.281 Kontrakte ausgeweitet. Bei Gold war ein Anstieg der Longpositionen zu verzeichnen, bei US-Rohöl hingegen wurden die Shorts stärker reduziert als die Long-Positionen, so dass auch hier ein Netto-Plus zu verzeichnen war.

Die Zahl der Netto-Longpositionen auf Gold wurde um 3,2 Prozent auf 233.101 Kontrakte ausgeweitet. Damit bleiben die Marktteilnehmer weiterhin optimistisch hinsichtlich der Kursentwicklung beim gelben Metall positioniert. Zu der Haltung trägt der fortgesetzte Handelsstreit bei, der zuletzt aber offenbar an Schärfe verloren hat. Darüber hinaus begrüßen die Marktteilnehmer die neuerliche Leitzinssenkung seitens der US-Notenbank, obgleich über die Zukunft weiterer Zinsschritte nach unten das letzte Wort noch nicht gesprochen scheint. Die Chefin der Fed in San Francisco teilte am Montag mit, dass drei Zinssenkungen ausreichend seien, bis sich am Markt grundsätzliche Änderungen ergäben. Im Handelsstreit gab es zuletzt eine Annäherung zwischen China und den USA, was den Goldpreis leicht unter Druck setzte.

Die Zahl der Netto-Longpositionen auf Silber wurden um 12 Prozent auf 49.355 Kontrakte ausgeweitet, bei Platin war ein Rückgang der Netto-Longs um 23 Prozent auf 22.980 Kontrakte zu verzeichnen und die Netto-Longpositionen auf Palladium stiegen um 1,7 Prozent auf 14.666 Kontrakte.

Die Netto-Longpositionen auf US-Rohölstiegen um 11,5 Prozent auf 104.675 Kontrakte. Dabei gingen die Netto-Longs weniger stark zurück als die Netto-Shorts. Der Ölmarkt befindet sich nach wie vor in einer schwierigen Situation. Während die Angebotslage vergleichsweise knapp ist, schwächelt auch die Nachfrage weiter. Die Konjunktur bleibt vom Handelsstreit und einer allgemeinen Abkühlung beeinträchtigt. In den kommenden Wochen stellt sich nun die Frage, wie die OPEC ihre weitere Förderpolitik gestaltet. Die bestehende Förderkürzung läuft Ende März aus. Russland hat angedeutet, hier nicht auf neue Kürzungen setzen zu wollen. Saudi-Arabien hat aber immer wieder mitgeteilt, dass der Erfolg des Abkommens mit der Kooperation Russlands steht und fällt. In den USA sind die Rohölbestände in den vergangenen Wochen wieder angestiegen, gleichzeitig scheint aber das Produktionswachstum nachzulassen. In den vergangenen Wochen wurde eine maximale Förderung von 12,6 Mio. Barrel/Tag erreicht.

Bei Kupfer wurden die Netto-Shortpositionen erneut reduziert – auf nun 20.365 Kontrakte. Nach wie vor kämpft das rote Metall mit dem nachlassenden Wachstum, allen voran in China, dem wichtigsten Abnehmer. Unterstützung kam zuletzt von der Angebotsseite. Streiks in Chile beeinträchtigen offenbar die Produktion, weshalb sich unter anderem Codelco gezwungen sah, die Schätzungen für den Ausstoß um 10.000 Tonnen zu reduzieren. Darüber hinaus sind die Kupferbestände in den Lagerhäusern der LME und der Shanghai Futures Exchange in den vergangenen Wochen weiter gesunken, so dass die unmittelbare Verfügbarkeit ebenfalls schwächelt.

Die Agrarrohstoffe sahen zuletzt eine uneinheitliche Entwicklung. Die Zahl der Netto-Longpositionen auf Sojabohnen wurden um 5,1 Prozent auf 72.325 Kontrakte ausgeweitet. Hier setzt man auf eine steigende Nachfrage seitens Chinas. Bei Mais hingegen stieg die Zahl der Netto-Shorts um 12,2 Prozent auf 85.337 Kontrakte. Die Netto-Longpositionen auf Weizen gingen um 58 Prozent auf 5.042 Kontrakte zurück.


Quelle: CFTC / shareribs.com