(shareribs.com) Washington 06.04.2020 - Die Finanzinvestoren haben ihre Netto-Longpositionen zuletzt wieder leicht ausgeweitet. Vor allem bei Weizen und Sojabohnen war ein Anstieg der Longs zu verzeichnen. Die Netto-Longs auf Gold gingen deutlich zurück.

Wie die Commodity Futures Trading Commission am Freitag mitteilte, haben die spekulativen Finanzinvestoren ihre Netto-Longpositionen auf zwölf in den USA gehandelte Rohstoffe, in der Woche bis zum 31. März, um 13,4 Prozent auf 254.074 Kontrakte ausgeweitet. Dabei war vor allem bei Rohöl und Gold ein deutlicher Anstieg der Netto-Longs zu verzeichnen.

Im gegenwärtigen Marktumfeld verzeichnet Gold eine anhaltend hohe Nachfrage, während gleichzeitig das Angebot durch Produktionsausfälle beeinträchtigt wird. Der Goldpreis notiert nur knapp unter der Marke von 1.700 USD. Dennoch haben die Investoren ihre Netto-Longpositionen auf Gold um 10,8 Prozent auf 178.056 Kontrakte reduziert. Die Investoren haben sich zuletzt vor allem auf sehr liquide Assets konzentriert, zu Lasten der Edelmetalle. Dank der Interventionen der globalen Zentralbanken an den Geldmärkten ist die Nachfrage nach Cash zuletzt wieder etwas zurückgegangen.

Die Netto-Longs auf Silber stiegen um 19 Prozent auf 17.718 Punkte, die Netto-Longpositionen auf Platin gingen um 24 Prozent auf 7.145 Kontrakte zurück. Die Netto-Longpositionen auf Palladium wurden mehr als verdoppelt auf 1.191 Kontrakte.

Die Ölmärkte sind auch weiterhin in einer schwierigen Lage. Es zeichnet sich ein massives Überangebot ab, welches selbst dann bestehen dürfte, wenn sich Saudi-Arabien und Russland auf neue Förderkürzungen einigen. Die Internationale Energieagentur rechnet mit einem Aufbau der globalen Rohölbestände um 15 Mio. Barrel/Tag, selbst wenn die Fördermengen um 10 Mio. Barrel/Tag gekürzt werden. Die Finanzinvestoren haben sich in der vergangenen Woche zurückgehalten. Die Netto-Longs wurden um 2,5 Prozent auf 126.450 Kontrakte reduziert.

Bei Kupfer bleibt die Situation auch weiterhin schwierig zu überblicken. Das rote Metall kämpft mit einer schwächelnden Nachfrage einerseits und einem zunehmend reduzierenden Angebot auf der anderen Seite. Eine Reihe von Minenunternehmen haben ihre Produktion heruntergefahren oder rechnen mit Ausfällen bedingt durch Logistikengpässe. Der Kupferproduzent Antofagasta will die Produktion in der Los Pelambres-Mine für vier Monate aussetzen. Unterstützend wirkt sich derweil aus, dass Peking weitere Maßnahmen ergreifen dürfte, um die Konjunktur im Land zu unterstützen. Die Netto-Shortpositionen auf Kupfer wurden um 9,1 Prozent auf 24.220 Kontrakte reduziert.

Die Haltung der Investoren gegenüber den Agrarrohstoffen hat sich erneut verändert. Die Zahl der Netto-Shorts auf Mais wurde um 7,6 Prozent auf 100.332 Kontrakte reduziert. Dem gegenüber steht ein deutlicher Anstieg der Netto-Longpositionen auf Weizen auf 35.971 Kontrakte. Das Getreide verzeichnet nach wie vor eine hohe Nachfrage, bedingt durch die geänderten Essensgewohnheiten vieler Menschen. Während bei den Sojabohnen die US-Exportnachfrage schwach blieb, haben die Investoren ihre Haltung geändert. Diese sind nun mit 23.230 Kontrakten netto-long.


Quelle: shareribs.com / CFTC