(shareribs.com) New York 28.02.2022 - Die Finanzinvestoren in den USA haben ihre Netto-Longpositionen auf US-Rohstoffe zuletzt ausgeweitet. So war unter anderem bei Gold und Silber ein deutliches Plus zu verzeichnen. Die Netto-Longs auf US-Rohöl wurden reduziert.

Wie die Commodity Futures Trading Commission am Freitag mitteilte, haben die spekulativen Finanzinvestoren ihre Netto-Longpositionen auf zwölf in den USA gehandelte Rohstoffe, in der Woche bis zum 22. Februar, um 6,3 Prozent auf 1.211.332 Kontrakte ausgeweitet. Die Invasion Russlands in der Ukraine ist in den jüngsten Daten noch nicht reflektiert.

Die Nachfrage nach Gold bleibt angesichts der umfangreichen Krisen weiter hoch. Die Inflation in den USA und der Euro-Zone hat die Zentralbanken bereits dazu veranlasst, die Straffung der Geldpolitik rhetorisch vorzubereiten. In den USA wird bei der nächsten Sitzung des FOMC in zwei Wochen mit einer Wahrscheinlichkeit von 86,7 Prozent eine Zinserhöhung um 25 Basispunkte erwartet. Die Herausforderungen um die Krise in Osteuropa dürfte das Kalkül dahingehend verändert haben, dass es auch weiterhin einer eher akkomodativen Geldpolitik bedarf. Ähnliche Überlegungen sind auch seitens der EZB zu vernehmen.

Die Netto-Longs auf Gold wurden zuletzt um 28,1 Prozent auf 160.982 Kontrakte ausgeweitet, bei Silber war ein Plus von 47,9 Prozent auf 26.090 Kontrakte zu verzeichnen. Die Netto-Longs auf Platin wurde mehr als verdoppelt – auf 15.597 Kontrakte und die Netto-Shorts auf Palladium blieben nahezu unverändert.

Die Ölpreise sind in der vergangenen Woche deutlich über die Marke von 100 USD geklettert. Der russische Überfall auf die Ukraine hat den ohnehin angespannten Markt für Rohöl nochmals nervöser werden lassen. Bislang wird zwar nicht über Lieferausfälle berichtet und die OPEC+ Staaten haben ihre Haltung zur graduellen Senkung der Förderkürzungen bestätigt. Bei Goldman Sachs wurde derweil die Prognose für den Ölpreis in einem Monat von 95 auf 115 USD angehoben. Weiterhin, so die Analysten, dürfte der Preis für alle Rohstoffe, die aus Russland kommen, ab jetzt deutlich klettern. In den USA ist derweil zuletzt die Zahl der laufenden Förderanlagen für Rohöl in der vergangenen Woche um zwei auf 522 Anlagen geklettert.

Die Zahl der Netto-Longpositionen auf US-Rohöl ging um 6,5 Prozent auf 291.381 Kontrakte zurück.

Bei Kupfer war ein Rückgang der Netto-Longpositionen um 9,4 Prozent auf 33.411 Kontrakte zu verzeichnen. Die Konjunkturerholung und die nach wie vor knappen Lagerbestände sorgen für ein fortgesetzt hohes Preisniveau. Mit der Eskalation in Osteuropa wird eine Reihe von Rohstoffen weiter klettern. Mit den höheren Energiepreisen ist auch bei Kupfer ein deutliches Plus zu erwarten. Derzeit kostet die Tonne Kupfer in London nur noch etwas weniger als 10.000 USD. Die International Copper Study Group teilte jüngst mit, dass das anscheinende Defizit am Kupfermarkt in den ersten elf Monaten des Jahres bei rund 340.000 Tonnen gelegen habe.

Die Agrarrohstoffe verzeichnen eine höhere Nachfrage. Die Netto-Shorts auf Weizen wurden nahezu halbiert auf 18.053 Kontrakte. Die Netto-Longs auf Mais stiegen um 8,9 Prozent auf 354.436 Kontakte und die Netto-Longs auf die Sojabohnen wurden um 2,8 Prozent auf 180.334 Kontrakte gesteigert.


Quelle: shareribs.com / CFTC