(shareribs.com) New York 26.06.2023 - Spekulative Finanzinvestoren haben ihre Netto-Longpositionen in US-Rohstoffen deutlich ausgebaut. Vor allem Kupfer und Mais verzeichneten starke Zuwächse. Die Longs in Gold blieben stabil.

Wie die Commodity Futures Trading Commission am Freitag mitteilte, haben spekulative Finanzinvestoren ihre Netto-Long-Positionen in zwölf in den USA gehandelten Rohstoffen in der Woche zum 20. Juni um 35 Prozent auf 535.995 Kontrakte ausgebaut. Die größten Bewegungen gab es bei Kupfer und Mais

Der Goldpreis geriet in der vergangenen Woche so stark unter Druck wie seit Februar nicht mehr. Der festere US-Dollar und die Aussicht auf weitere Zinserhöhungen in den USA belasteten das gelbe Edelmetall. Fed-Chef Jerome Powell kündigte vor einem Ausschuss des Kongresses an, die Geldpolitik behutsam fortzusetzen. Powell machte deutlich, dass zwei weitere Zinsschritte um jeweils 25 Basispunkte bis zum Jahresende wahrscheinlich seien. Fed-Gouverneurin Michelle Bowman erklärte unabhängig davon, dass weitere Zinserhöhungen notwendig seien, um die Inflation unter Kontrolle zu bringen.

Die spekulativen Finanzanleger bauten ihre Netto-Longposition in Gold um 1,4 Prozent auf 94.626 Kontrakte aus. Die Netto-Long-Position in Silber ging um 22,8 Prozent auf 11.301 Kontrakte zurück. Die Netto-Long-Position in Platin wurde um 13,6 Prozent auf 12.013 Kontrakte reduziert und die Netto-Short-Position in Palladium ging um 10,2 Prozent auf 5.861 Kontrakte zurück.

Gleichzeitig stiegen die Netto-Longpositionen in US-Rohöl um 2,5 Prozent auf 106.800 Kontrakte. Die Lage an den Ölmärkten bleibt uneinheitlich. Die OPEC+-Staaten wollen länger weniger fördern, passen ihre Quoten aber nur der Realität an. Saudi-Arabien drosselt derweil die Produktion um eine Million Barrel und könnte damit das für das zweite Halbjahr erwartete Defizit noch vergrößern. Auch in den USA zeigen sich Schwächen in der Förderung. Die Produktion sank in der vergangenen Woche um 200.000 auf 12,2 Mio. Barrel/Tag. Baker Hughes meldete die achte Woche in Folge einen Rückgang der aktiven Förderanlagen. In der vergangenen Woche ging sie um sechs auf 546 Anlagen zurück, den niedrigsten Stand seit April 2022.

Auch der Kupferpreis ist in der vergangenen Woche gesunken. Die Anleger blicken zunehmend skeptisch auf die Konjunktur in China. Dort liegt das Wachstum unter den Erwartungen, vor allem das verarbeitende Gewerbe schwächelt. Ein Analyst der Saxo Bank sagte, Kupfer sei im Gleichschritt mit anderen konjunktursensitiven Rohstoffen gefallen. Gleichzeitig sinkt die Verfügbarkeit von Kupfer an der London Metal Exchange. Die Lagerbestände lagen zuletzt mit 79.300 Tonnen auf einem Monatstief. Die Netto-Longpositionen in Kupfer stiegen von 6.924 auf 23.258 Kontrakte.

Die Trockenheit in den US-Anbaugebieten ließ die Preise für Sojabohnen und Mais steigen. Entsprechend erhöhten die Anleger die Netto-Longposition in Mais um 2.145 auf 58.299 Kontrakte. Die Netto-Longposition in Sojabohnen stieg um 60,7 Prozent auf 76.950 Kontrakte. Die Netto-Short-Positionen in Weizen gingen um 25,8 Prozent auf 84.134 Kontrakte zurück.


Quelle: shareribs.com / CFTC