(shareribs.com) New York 20.07.2020 - Die Finanzinvestoren in den USA haben ihre Netto-Longpositionen zuletzt nur noch leicht ausgeweitet. Die Longs auf Gold und Rohöl wurden dabei reduziert, während es bei Silber und Kupfer ein kräftiges Plus gab.

Die spekulativen Finanzinvestoren haben ihre Netto-Longpositionen auf zwölf in den USA gehandelte Rohstoffe, in der Woche bis zum 14. Juli, um 2,4 Prozent auf 636.137 Kontrakte ausgeweitet. Wie die Commodity Futures Trading Commission mitteilte, war vor allem bei Kupfer und Silber ein kräftiges Plus bei den Netto-Longs zu verzeichnen.

Der Goldpreis ist auch in der vergangenen Woche wieder gestiegen und hat sich über der Marke von 1.800 USD stabilisiert. Die Marktteilnehmer schauen mit wachsender Verunsicherung auf die USA, da die Politik dort nicht in der Lage ist, Maßnahmen zu erarbeiten und umzusetzen, die zu einer Eindämmung der Corona-Pandemie beitragen würden. Stattdessen setzt Präsident Trump darauf, dass das Virus verschwindet und übt sich darin, seinen Chef-Virologen zu diskreditieren. All dies erschüttert das Vertrauen in die USA und schwächt den US-Dollar. Ein schwächerer Greenback stärkt aber den Goldpreis, ebenso wie die Sorgen der Investoren. Die Zahl der Netto-Longpositionen auf das gelbe Metall gingen dennoch leicht um 2,3 Prozent auf 177.327 Kontrakte zurück.

Die Netto-Longpositionen auf Silber stiegen um 18,2 Prozent auf 43.021 Kontrakte, bei Palladium war ein Anstieg der Netto-Longs um 16,6 Prozent auf 1.769 Kontrakte zu verzeichnen und die Netto-Longs auf Platin wurden um 9,5 Prozent auf 8.193 Kontrakte reduziert.

Die Netto-Longpositionen auf Rohöl blieben derweil nahezu unverändert bei 356.936 Kontrakten. Die Ölmärkte bleiben gefangen zwischen der weiterhin schwachen Nachfrage, die aber punktuell schon wieder anzieht, sowie der Aussicht auf Lockerungen bei den Förderkürzungen, die die OPEC+ Staaten vereinbart haben. Ab August werden die Fördermengen nur noch um 7,7 Mio. Barrel/tag reduziert, statt der vormals geltenden 9,7 Mio. Barrel. Da einige Länder ihre Produktion nicht wieder vereinbart reduzierten, werden diese nun länger weniger fordern, darunter auch der Irak. In den USA stagniert die Förderung seit Wochen bei 11,0 Mio. Barrel/Tag, während die Rohölbestände weit über dem Fünf-Jahresschnitt bleiben.

Die Netto-Longpositionen auf Kupfer kletterten um 31,1 Prozent auf 41.309 Kontrakte. Das rote Metall hat in den vergangenen Wochen eine starke Aufwärtsbewegung gezeigt, gestützt von der Wiedereröffnung der Wirtschaft in China und den Sorgen beim Angebot. Chile und Peru die beiden größten Lieferanten von Kupfer haben mit dem Coronavirus zu kämpfen. Die Minenbetreiber erlassen immer mehr Maßnahmen, um die Ansteckungen in den Minen einzudämmen, was Auswirkungen auf die Produktion von Kupfer hat. China kämpft derzeit zudem mit extremen Wetterereignissen, welche auch die Kupferproduktion im Land beeinträchtigt. Die Volksrepublik könnte deshalb in den nächsten Monaten noch mehr Kupfer importieren.

Bei den Agrarrohstoffen zeigte sich eine durchwachsene Entwicklung. Die Netto-Shortpositionen auf Weizen wurden um 75,2 Prozent auf 8.327 Kontrakte reduziert. Die Angebotslage bei dem Getreide hat sich in den letzten Wochen deutlich verändert, so dass hier nun eher steigende Preise zu erwarten sind. Die Netto-Shorts auf Mais wurden um 5,7 Prozent auf 133.625 Kontrakte reduziert, bei den Sojabohnen sank derweil die Zahl der Netto-Longpositionen um 33,5 Prozent auf 65.975 Kontrakte.


Quelle: shareribs.com / CFTC