(shareribs.com) Washington 16.12.2019 - Die Netto-Longs auf US-Rohstoffe sind zuletzt wieder deutlich gestiegen. Vor allem bei Rohöl war ein Anstieg zu verzeichnen. Weiterhin wurden die Netto-Shorts auf Kupfer kräftig zurückgefahren.

Wie die Commodity Futures Trading Commission am Freitag mitteilte, haben die spekulativen Finanzinvestoren ihre Netto-Longpositionen auf zwölf in den USA gehandelte Rohstoffe, in der Woche bis zum 10. Dezember, um 71 Prozent auf 283.829 Kontrakte ausgeweitet. Die Rohöl-Longs stiegen nach den OPEC-Kürzungen kräftig, die Hoffnung auf eine Stabilisierung der chinesischen Konjunktur hat bei Kupfer zu einer Rücknahme der Netto-Shorts geführt.

Der Goldpreis hat sich in der vergangenen Woche wieder leicht nach oben gearbeitet, gestützt von einer Abschwächung des US-Dollars. Die spekulativen Finanzinvestoren haben derweil ihre Netto-Longpositionen auf Gold um 13 Prozent auf 197.454 Kontrakte reduziert. Das gelbe Metall bleibt weiterhin unter dem Eindruck der schwierigen konjunkturellen Lage und vergleichsweise hoch. Selbst die jüngste Annäherung zwischen China und den USA kann dem Goldpreis am Montag kaum zusetzen, vielmehr gibt der US-Dollar etwas ab. Der Greenback wertete in der Hochphase des Handelsstreit stark auf, was nun wieder nachlässt. Gold wird aber offenbar weiterhin als sicherer Hafen gesehen und kann sich noch behaupten.

Die Netto-Longpositionen auf Silber wurden um 33 Prozent auf 29.957 Kontrakte reduziert. Die Netto-Longs auf Platin stiegen um 18 Prozent auf 32.575 Kontrakte und bei Palladium war ein Rückgang der Netto-Longs um 1,3 Prozent auf 13.773 Kontrakte zu verzeichnen.

Ein deutlicher Anstieg war bei den Netto-Longpositionen auf US-Rohöl zu verzeichnen. Die OPEC hatte zuvor, zusammen mit Russland und anderen Ländern, eine Vertiefung der Förderkürzungen für das erste Quartal 2020 um 500.000 Barrel/Tag vereinbart. Die OPEC hatte nachdem Treffen kommuniziert, dass die Förderkürzungen sich insgesamt auf 2,1 Mio. Barrel/Tag belaufen würden. In der vergangenen Woche haben dann OPEC, Internationale Energieagentur und Energy Information Administration ihre Monatsberichte vorgelegt. Dabei wurde eine unterschiedliche Einschätzung des Marktes deutlich. Während die OPEC ein leichtes Defizit in der ersten Jahreshälfte erwartet, rechnet man bei der IEA trotz der Kürzungen mit einem Überschuss, im Wesentlichen bedingt durch Steigerungen der Förderung außerhalb der OPEC-Staaten und eine anhaltend schwache Nachfrage.

Die Aussicht auf eine Annäherung zwischen China und den USA im Handelsstreit hat den Kupferpreis bereits nach oben getrieben. Die spekulativen Finanzinvestoren haben ihre Netto-Shortpositionen auf Kupfer um 70 Prozent auf 13.314 Kontrakte reduziert. Gestützt wurde die Entwicklung durch die hohen Importe von Kupfer Chinas im November. Am Montag teilte Peking nun mit, dass die Industrieproduktion im November um 6,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen sei, nach einem Wachstum von 4,7 Prozent noch im Oktober.

Bei den Agrarrohstoffen hat sich erneut eine gegensätzliche Entwicklung gezeigt. Die Zahl der Netto-Longpositionen auf Weizen wurde um 44 Prozent auf 11.603 Kontrakte reduziert. Die Netto-Shorts auf Mais wurden um 35 Prozent auf 114.801 Kontrakte ausgeweitet. Auch bei den Sojabohnen war eine Ausweitung der Netto-Shorts zu verzeichnen. Hier ging es um 14 Prozent auf 112.528 Kontrakte nach oben.


Quelle: shareribs.com / CFTC