(shareribs.com) New York 07.08.2023 - Finanzinvestoren haben ihre Netto-Longpositionen bei Rohstoffen zuletzt leicht reduziert. Neben Gold und Silber waren davon auch Mais und Sojabohnen betroffen. Die Netto-Longpositionen in Rohöl stiegen erneut an.

Wie die Commodity Futures Trading Commission am Freitag mitteilte, reduzierten spekulative Finanzinvestoren ihre Netto-Longpositionen in zwölf in den USA gehandelten Rohstoffen in der Woche zum 1. August um 8,4 Prozent auf 588.161 Kontrakte. Vor allem Rohöl und Kupfer verzeichneten einen Anstieg.

Der Goldpreis verzeichnete in der vergangenen Woche die größten Verluste seit eineinhalb Monaten. Grund dafür ist der festere US-Dollar. Der Greenback profitiert von der anhaltend starken US-Konjunktur. Am Freitag wurden die Daten für Juli veröffentlicht, die etwas schwächer als erwartet ausfielen. Mit 187.000 neuen Stellen setzt der US-Arbeitsmarkt aber seine starke Entwicklung fort und trotzt damit der Straffung der Geldpolitik durch die Notenbank. Der Greenback wertete zuletzt deutlich auf, die Renditen zehnjähriger US-Staatsanleihen erreichten den höchsten Stand seit November. Auch außerhalb der USA bleibt das Zinsumfeld stark. Die EZB erhöhte in der Vorwoche den Leitzins, die Bank of England hob in der vergangenen Woche den Leitzins auf ein 15-Jahres-Hoch. In den USA dürfte der Höhepunkt inzwischen erreicht sein. Die nächste Sitzung des Offenmarktausschusses findet am 20. September statt. Der Leitzins dürfte dann unverändert bleiben.

Die Netto-Longpositionen in Gold wurde zuletzt um 14,6 Prozent auf 99.337 Kontrakte abgebaut, bei Silber war ein Rückgang um 36,1 Prozent auf 13.231 Kontrakte zu verzeichnen. Die Netto-Longpositionen in Platin gingen um 48 Prozent auf 3.626 Kontrakte zurück und die Netto-Shortpositionen in Palladium stiegen um 13,6 Prozent auf 8.849 Kontrakte.

Ölpreise steigen sechste Woche in Folge

Die Rohölpreise für Brent und WTI sind in den letzten Wochen weiter gestiegen. WTI-Rohöl konnte in den letzten sechs Wochen um 20 Prozent zulegen, Brent-Rohöl um 17 Prozent. Vor allem die Förderkürzungen Saudi-Arabiens haben die Preise nach oben getrieben. Hinzu kommen die Exportdrosselungen Russlands. Die UBS geht davon aus, dass der Ölmarkt im September ein Defizit von 1,5 Millionen Barrel pro Tag aufweisen wird, nach einem Defizit von zwei Millionen Barrel pro Tag im Juli und August. Die OPEC+-Staaten haben sich in der vergangenen Woche darauf geeinigt, zunächst abzuwarten, haben aber deutlich gemacht, dass sie jederzeit bereit sind, einzugreifen, sollte sich die Marktlage verschlechtern. Die UBS rechnet für die kommenden Monate mit einem Preisniveau von 85 bis 90 USD pro Barrel Rohöl der Sorte Brent.

Die Finanzinvestoren bauten ihre Netto-Longpositionen in Rohöl um 7,2 Prozent auf 205.959 Kontrakte aus.

Kupfer-Longs stark gestiegen

Die Marktteilnehmer setzen weiterhin auf eine steigende Kupfernachfrage im Zusammenhang mit der Elektrifizierung des Individualverkehrs. Hinzu kommen Spekulationen über Maßnahmen Pekings zur Stützung der Konjunktur. Bisher hat die Regierung jedoch keine konkreten Schritte angekündigt. Erwartet werden Maßnahmen im Immobilien- und Infrastruktursektor, die wichtige Rohstoffverbraucher sind. Die Netto-Longpositionen in Kupfer stiegen um 59,3 Prozent auf 21.513 Kontrakte.

Shorts auf Weizen steigen wieder

Bei den Agrarrohstoffen zeigt sich eine anhaltende Zurückhaltung der Marktteilnehmer. Die Netto-Shortpositionen in Weizen stiegen um 25,0 Prozent auf 50.428 Kontrakte, während die Netto-Shortpositionen in Mais um 37,1 Prozent auf 16.741 Kontrakte zurückgingen. Die Netto-Longpositionen in Sojabohnen gingen um 21,7 Prozent auf 94.493 Kontrakte zurück.


Quelle: shareribs.com / CFTC